Wattenscheid. .
Tradition, Frohsinn, Engagement: Seit 80 Jahren ist die Günnigfelder Karnevalsgesellschaft eine tragende Säule in der Karnevalshochburg Wattenscheid.
Wolfgang Schick engagiert sich seit 40 Jahren in der GüKaGe – er ist Sitzungspräsident, war Vorsitzender und 1996/97 Stadtprinz (mit Bärbel Arens als Prinzessin), jetzt ist er Präsident. „Teils sind ganze Familien in der GüKaGe aktiv, manche schon in zweiter Generation. Wir sind mit Herzblut dabei, das Zusammengehörigkeitsgefühl ist groß.“ Unter dem Vereinsmotto „Freunde der Nacht“ gibt es in der GüKaGe viele aktive Gruppen, auch feste Bestandteile des WAT-Karnevals: Elferrat, Prinzengarde, die Frauengruppe „Späte Mädchen“, Tanzmariechen, Spielmannszug.
Druckfrisch liegt die Festschrift zum 80-Jährigen vor, mit Vereinschronik, neuen und alten Fotos. Besonders Michael Kolarczik hat in akribischer Kleinarbeit Historisches zusammengetragen.
Prinzenpaar
Rückblick: Am 9. November 1930, gegen 23.45 Uhr, fielen auf der Günigfelder Straße einige lustig feiernde Leute der Polizei auf. Der Polizeipräsident von Bochum verdonnerte sie dafür zu einer Geldstrafe von vier Reichsmark und 30 Reichspfennig. Dies wurde dann der Stein des Anstoßes, der Gedanke zur Clubgründung war geboren. Was bis 1932 dauerte – dann beschlossen einige Männer und Frauen der katholischen Laienspielschar Günnigfeld, neben ihren Auftritten auf der Bühne sich im Karneval zu betätigen: die Geburtsstunde der GüKaGe. Anton Rausch senior als Vorsitzender und Fritz Blanke als Präsident übernahmen die Leitung. Finanzielle Probleme gab es genug, aber der Elferrat hielt zusammen. 1939 gab es den letzten offiziellen Auftritt des Elferrats und 1943 das endgültige Aus. 1946 wurde die Karnevalstradition wiederbelebt. Die GüKaGe transferierte den volkstümlichen Karneval von Günnigfeld aus nach Wattenscheid-City. Im einzig noch bespielbaren Festsaal, der „Kronenburg“, fanden die Sitzungen statt. Ab 1948 stellte die GüKaGe ein Prinzenpaar und veranstaltete in Günnigfeld regelmäßig einen Umzug. 1950 wurde dann erstmals die City von Wattenscheid mit in den Umzug einbezogen, ein großer Erfolg. Bis heute hat die GüKaGe die meisten Stadtprinzenpaare aus ihren eigenen Reihen gestellt. Zur Führungsriege gehörten u.a. auch Heinrich Aschoff, Heinemann Pauli, Hans-Werner Anders. Nachfolger von Wolfgang Schick als Vorsitzender ist seit 2010 Hans Henneke, jahrelang Mitglied der Prinzengarde und 2008/09 Stadtprinz.