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„Für den Betreuten Mittagstisch des Diakoniewerks in Wattenscheid könnte sich eine Lösung abzeichnen“, teilte Manfred Molszich, SPD-Fraktionschef in der Bezirksvertretung, gestern mit. Der Mittagstisch könnte seinen neuen Standort in der ersten Etage des Gebäudekomplexes, Sommerdellenstraße 26, finden. Molszich weiter: „Inwieweit die Notschlafstelle ebenfalls integriert werden könnte, muss noch abgeklärt werden.“

Am 3. Dezember wollen der Vorstand des Diakoniewerks Gelsenkirchen und Wattenscheid e.V. und das Bochumer Amt für Soziales und Wohnen gemeinsam eine Ortsbegehung vornehmen. Dazu Leiterin Dr. Heide Ott gestern gegenüber der WAZ: „Wir müssen dann sehen, ob die Diakonie ,grünes Licht’ gibt für den Standort und das Raumangebot.“ Zuerst müsse die Standortfrage geklärt werden, so Dr. Ott, „dann kann Inhaltliches abgesprochen werden.“ Damit ist noch nicht sichergestellt, ob die Notschlafstelle für Obdachlose ebenfalls ihren Platz in der Sommerdellenstraße finden, oder lediglich der Betreute Mittagstisch dort einziehen könnte.

Keine Stellungnahme

Besagte erste Etage im DRK-Zentrum bietet einen großen Mehrzweckraum, der als Saal für den Mittagstisch genutzt werden könne. Hinzu kämen diverse Büroräume, die die Diakonie ebenfalls für Verwaltung oder als Gesprächsräume nutzen könnte. Dr. Ott stellt klar: „Entschieden ist bislang noch nichts.“ Doch biete das Gebäude durchaus Möglichkeiten.

An der Sommerdelle haben bislang auch das „Begrüßungsteam“ des Jugendamtes und der „Sozialpsychiatrische Dienst“ des Gesundheitsamtes ihren Platz. Laut Tanja Wißing, Pressesprecherin der Stadt Bochum, könnte im Falle eines Zuzugs durch den Betreuten Mittagstisch neue und damit getrennte Eingänge für die jeweiligen Institutionen gebaut werden. Das Gebäude an der Sommerdellenstraße gehöre als Immobilie der Stadt Bochum.

Doch sei, so die Amts- und Institutsleiterin für Soziales und Wohnen, Dr. Ott, zunächst abzuwarten, was die Begehung mit der Diakonie ergebe. „Erst wenn die Räume als geeignet angenommen werden, kann über Konzeptionelles beraten werden.“

Die gesamte Bezirksvertretung Wattenscheid hat sich auch in den Haushaltsberatungen klar für das Verbleiben des Betreuten Mittagstisches in Wattenscheid ausgesprochen. Und wenn möglich, auch als Einheit mit Beratungs- und Notschlafstelle.

Der zuständige Träger, das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid e.V., nahm gestern auf Anfrage der WAZ (bis zum Redaktionsschluss) keine Stellung zum Raum-Vorschlag an der Sommerdellenstraße.

Die SPD-Fraktion hat Ende Oktober in einem Scheiben an die OB formuliert: „Die SPD-Bezirksfraktion hat mehrfach versucht, Vorschläge und alternative Raumangebote bei der Verwaltung abzufragen bzw. hat eine konkrete Standortalternative mit dem Gebäude an der Sommerdelle benannt. Wir bitten Sie, die Sozialverwaltung aufzufordern, hier schnellstens aktiv zu werden und mit der Bezirksvertretung eine für alle tragbare Lösung zu finden. Die bisherige Untätigkeit und die Ablehnung von vorgeschlagenen Standorten ist nicht mehr hinzunehmen, zumal der Winter vor der Tür steht.“

Ein Abriss des alten Gesundheitsamtes,Swidbertstraße 6, wo derzeit der Betreute Mittagstisch und die Notschlafstelle ihr Domizil haben, steht zur Diskussion.

Stadtbaurat Kratzsch: „Wenn die Diskussion im Sozialen gelaufen ist, kann das Bauamt Vorschläge machen. Weder Abriss noch Neubau ausgeschlossen.“