Wattenscheid. .
Lang ist sie, die Liste mit Wattenscheider Grundstücken, die die Stadt verkaufen will. Um Geld in die leere Kasse zu spülen. Leithe (Hollandschule), Höntrop (Feuerwehrhaus), Eppendorf (neben der Grundschule), Innenstadt (ehemalige Richard-Wagner-Schule) – in fast jedem Stadtteil befinden sich Flächen. Auch Anwohner und Vereine interessieren sich dafür, was dort passieren soll.
Die Bezirksvertretung gab jetzt einstimmig grünes Licht für diese Liste mit bebauten und unbebauten Grundstücken.
Zum Beispiel die Höntroper Straße 71: das ehemalige Feuerwehrhaus; daneben liegt die Turnhalle. Die Feuerwehr ist ausgezogen, jetzt soll das Grundstück schnell vermarktet werden. Das marode Gebäude wird abgerissen. Es gibt laut Stadt bisher einen Interessenten, allerdings seien die Verhandlungen noch ohne Ergebnis, hieß es am 6. November in der Bezirksvertretung. „Ein besonders wichtiges Objekt. Hier geht es darum, den Vereinen Planungssicherheit zu geben“, so Olaf Krause (Grüne), der forderte, dass die Stadt die Bezirksvertretung stets auf dem aktuellen Stand halten soll. Die Verkaufsabsichten beziehen sich derzeit nur auf das Feuerwehrhaus bzw. die ehemalige Polizeiwache. Für die benachbarte Sporthalle – für den Turnbund Höntrop besonders wichtig – gibt es noch keine konkrete Verkaufsabsicht – noch: Die Stadt plant wie berichtet eine neue Dreifachsporthalle neben der Märkischen Schule, was die Hallenkapazitäten verändern wird.
Durch die jetzt entbrannte Diskussion über den Einzug von Asylbewerbern rückt die ehemalige Hollandschule in Leithe in den Blickpunkt. Auf der Liste steht das Gelände an der Fröbelstraße 5 zum Verkauf; ein Abbruch des Gebäudes sei erforderlich. Hartwig Mauck vom Liegenschaftsamt erklärte am 6. November in der BV-Sitzung, dass hier eine Straßenrandbebauung angedacht sei, zum Beispiel Wohnbebauung. In dieser Woche hatte die Stadt allerdings entschieden, dort erst mal Asylbewerber unterzubringen (bis Ende Mai, so heißt es).
Ein weiteres Grundstück: Ruhrstr. 28 (Resthälfte des alten Sportplatzes Eppendorf) – also neben der Grundschule Ruhrstraße 30, deren Schließung die Stadt jetzt beschlossen hat. „Vermarktung nach Abschluss der Schulentwicklungsplanung“, heißt es in der Randbemerkung auf der Liste. Im Zuge der Debatte über die Schulschließung merkt Manfred Molszich, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion, an, dass die Ruhrstraße 30 nicht auf dieser vom Bezirk beschlossenen Verkaufsliste enthalten ist.
Weitere Flächen auf der Liste sind u.a. Marien-/Ecke Hüllerstr., Schulstr. 8a-12 und 14, Wibbeltstr. 9, Stadtgartenring 74/76, Hönnebecke/Vincenzstr., Hermann-Löns-Str. 10 (Feuerwehrhaus Eppendorf).
Die Bezirksvertretung Wattenscheid will vor dem Verkauf über das Grundstücksgeschäft informiert werden, um ggf. Veto einzulegen.