Wattenscheid. .

Nach seinem Erstlingswerk „brückenspiele“, das 2008 erschienen ist, hat der Wattenscheider Dr. Artur Nickel nun seinen zweiten Gedichtband „farbgespinste flussabwärts“ veröffentlicht. Über vier Jahre hat Nickel an dieser Sammlung gearbeitet, dadurch haben die Gedichte, die er darin zusammenfasst, noch einmal an Präzision und Schärfe gewonnen – thematisch knüpft er an den ersten Band an.

Die Natur, in die der Mensch einbricht, ist das Thema, das Artur Nickel immer wieder aufgreift und mit dem er sich auseinandersetzt. Räume öffnen sich und schärfen den Blick auf den verletzlichen Einzelnen, der in dieser Welt verloren geht. Es sind Bilder mit überraschenden Wendungen, manchmal fast chiffrenartig, die Artur Nickel zeichnet. Sie entwaffnen, entlarven und zeigen an, was ist oder auch nicht ist.

Doch nicht nur das: Der Autor fragt auch nach menschlichen Reflexionen, die getroffen werden, um sich in einer oft undurchschaubaren und menschlich verknoteten Welt zurechtzufinden. So wechseln sich in diesem Band persönliche Stimmungsbilder mit aktuellen Situationsbeschreibungen und grundsätzlichen Gedanken über das Verhältnis des Individuums zur Gesellschaft ab.

Dabei spielt das Ruhrgebiet, das Zuhause von Artur Nickel, eine wichtige Rolle. Eine besondere Lyrik, deren Intensität und Klarheit in ihrer knappen Form bemerkenswert ist. Ein Grundsatzbeitrag mit dem Titel „Warum heute Lyrik. Gedankensplitter“ rundet den Band ab.