Wattenscheid. .

Die Wattenscheider Tafel hatte am Tag der deutschen Einheit mehrfachen Grund zum Feiern. So wurde Vorsitzender Manfred Baasner am 3. Oktober 69 Jahre alt, zudem ehrte die Einrichtung bei einem Festakt an der Laubenstraße zehn Personen für ihr Engagement rund um das Sozialprojekt.

Zum insgesamt zweiten Mal honorierte die Tafel damit „Menschen aus ihrer Mitte“, die sich auf unterschiedlichen Ebenen gegen Armut einsetzen. Christoph Graffweg hat als Fröbelschulleiter in Kooperation mit der Wattenscheider Tafel das Projekt „Kiosk“ initiiert. Die Jugendlichen finden dadurch nicht nur einen Bezug zu gesunden Lebensmitteln, sondern auch zum Wirtschaften: Verantwortung, Hygiene, der Umgang mit Waren, Geld und Konto sowie der Ausbau von Sozialkompetenzen gehören dazu. „Unser Angebot wird immer gefragter“, betonte Graffweg im Rahmen der Veranstaltung, wie wichtig das Projekt inzwischen geworden sei. „Die Schüler verlieren die Scheu zu sagen: ‘Ich habe Hunger’. Stellvertretend für meine Kollegen und die Schüler, die täglich die Brote verteilen und die Arbeit erledigen, nehme ich diese Ehrung entgegen.“

Förderung seit mehr als zehn Jahren

Mit ihm zusammen erhielt Maria Anna Reen, Leiterin des Klaus-Steilmann-Berufskollegs, die Ehrenmitgliedschaft in der Wattenscheider Tafel. Sie setzt sich bereits seit zehn Jahren für die Organisation ein, mit ihrer Unterstützung wurden die Kinder-Tafel und das „Soziale Warenhaus“ auf den Weg gebracht.

Noch etwas länger ist Dr. Annette Karla vom Klaus-Steilmann-Berufskolleg für die Tafel im Einsatz. Sie fördert die kreative Zusammenarbeit zwischen Schülern und Verein, hilft in der Entwicklung und Umsetzung verschiedener Projekte und begleitet die Tafel in der Öffentlichkeitsarbeit sowie in der Ausrichtung der Lagerhaltung.

Helga Kapatou ist Vorstandsmitglied der Tafel und hat im Rahmen ihres Engagements die Sprachschule mit aufgebaut. Daneben traf sie zusammen mit ihren Vorstandskollegen wichtige Entscheidungen, die zur Existenzsicherung des Vereins beigetragen haben.

Als Journalist hat Wolf Dedo Goldacker mit seiner Berichterstattung nicht nur für mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Zahlreiche Helfer, Praktikanten und weitere Ehrenamtliche haben erst darüber ihren Weg zur Tafel gefunden.

Indem Ex-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers das Thema „Kinderarmut“ seinerzeit zur Chefsache erklärte, habe er finanzielle Mittel zur sofortigen Verfügung stellen können. Zusätzlich war er es, der die Problematik der Kinder- und Altersarmut ins gesellschaftliche Bewusstsein rief.

Auch vier Botschafter ernannt

Heinz Heinemann von den „Rock Classic Allstars“ durfte Monika Busch, Waltraut Ruht, Udo Appelhoff und Udo Lippuner zu Tafel-Botschaftern ernennen.

Neben Stadtdechant Dietmar Schmidt und Bürgermeisterin Erika Stahl waren zahlreiche Kommunalpolitiker vor Ort, um den Festakt zu begleiten.