Wattenscheid. Die Zeichen für den Fortbestand des weltweit operierenden Tuning-Spezialisten D & W stehen drei Wochen nach Einleitung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens relativ günstig. Indiz: Am Dückerweg läuft die Katalog-Planung für 2009 auf Hochtouren.
Der Bochumer Rechtsanwalt Frank Imberger, der im Auftrag des Amtsgerichts seit dem 8. Januar die Geschäfte des in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Wattenscheider Kult-Unternehmens führt, erklärte gestern auf WAZ-Anfrage: „Es gibt noch keinen Grund zum lauten Jubel, aber doch einige Gründe, auf die man eine gewisse Zuversicht gründen kann.”
Recht kurzfristig nach Insolvenzantrag hatte der D & W-Gesellschafter, die in Luxemburg ansässige „Jost”-Unternehmensgruppe, dem durch die Automobilkrise und eine massive Kaufzurückhaltung ins Schleudern geratenen Zubehör-Spezialisten mit einem Massedarlehen unter die ramponierten Kotflügel gegriffen. Frank Imberger: „Dadurch konnten der Materialbezug und die Fortführung des Handelsgeschäfts gesichert werden.” Nach Angaben des Insolvenzverwalters sind darüber hinaus alles D & W-Lieferanten bei der Stange geblieben und haben auf die in vergleichbaren Fällen fällige Vorkasse verzichtet. „Das ist einer ungewöhnlicher Vertrauensbeweis”, hebt Imberger hervor.
Zu der Frage, in welcher Unternehmensstruktur und mit welchem Personalbestand – derzeit sind 55 Frauen und Männer bei D & W beschäftigt – der Tuning-Spezialist bis Ende Februar aufgestellt werden soll, mochte Frank Imberger keine Stellung beziehen. „Darüber stehe ich derzeit in Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft, wobei die Gespräche sehr konstruktiv sind.”