Wattenscheid.

Wie eine „Extraschicht“ mutet die „Wattenscheider Kulturnacht“ an. Allein, nicht über das ganze Revier verteilt, sondern auf die Mitte der Alten Freiheit konzentriert. Die Kulturnacht am 28. September ist umfang- und abwechslungsreich wie keine zuvor. Es ist die fünfte – und es wird die bisher beste. Die Spielstätten-Meile reicht vom Rathaus über die Alte Kirche, die Propsteikirche bis zur Familienbildungsstätte im Gertrudenhof. Neu: der Alte Markt wird zur Zeltstadt. Die organisatorischen Strippen zieht das CentrumCultur der Awo.

Jazz-Party im Rathaus

Eingeläutet wird die Kulturnacht um 18 und endet gegen 24 Uhr. Vorteil: Alle Veranstaltungsorte liegen nah beieinander und sind so fußläufig gut zu erreichen. Offiziell wird das Kunst- und Kulturspektakel um 18 Uhr im Rathaus eröffnet von Bezirksbürgermeister Hans Balbach. Anschließend liest der Autor Mirko Kussin „100 Dinge“. Die Kunsthistorikerin Delia Albers führt durch das „historische und moderne Rathaus“. Die Junge Chorgemeinschaft lädt zum gemeinsamen Singen und der koreanische Kulturverein Min-Jung zum „Trommeln in der Nacht“ – bevor die Sängerin Milli Häuser und ihre „The Jazz-Party“ einladen, gekrönt vom großen Abschluss-Feuerwerk.

Dass „Kunst4tel“, das bis Ende Oktober auch in der WAZ-Kulturoffensive ausstellt, präsentiert sich im Stadtarchiv und in der Stadtbücherei. Heike Kreitschmann und Sandra Kas bieten Lyrisches, Peter-Rainer Überbacher demonstriert die „Gitarre vor 200 Jahren“. Lyrisch lässt auch Autor Michael Starcke in „Die Welt“ abtauchen. Zudem bietet „Kunst4tel“ hier die Tagesausstellung „Klang-Farbe-Worte“. In der VHS zeigt Michael Görler den Weg vom „Baum zur Kunst“.

Unterwegs mit dem Nachtwächter

Die Musikschule und die ev.Kirchengemeinde setzen auf den Saiten-Sprung mit Musik von Händel bis Gershwin, gespielt vom „Duo ReCuerda“. Orgel und Meditation „Zwischen Himmel und Erde“ lässt Bernd Ostmann hören. Beides zu hören in der Alten Kirche.

Die Kunstwerkstatt am Hellweg und das Kath. Forum Bochum schlagen in der Propsteikirche auf mit „geistlichen und weltlichen Liedern durch die Zeiten“, gesungen von der Jungen Chorgemeinschaft. Unter dem Motto „Wundern sie sich“ demonstriert Thomas Zehnter, wie man aus QR-Codes, den quadratischen Schwarzweiß-Bildern, Kunst schafft. Das Schauspiel-Team „DelikatEssen“ zeigt Improvisationstheater in der Kath. Familienbildungsstätte.

Spannend wird es auf dem Alten Markt, dem Markt-, der sich zum Zeltplatz wandelt. Der „Künstlertreff WAT“ organisiert „KulturZelte“ mit dem 8. Bochumer Blechbläserensemble und unter „Kulturhappen“ Kurzauftritte der Künstler/innen. Koreanische Kalligraphie, „Malerisches“ wie Gemälde, Fotos, Karikaturen mit Musik und Lyrik. Info-Stände inklusive.

Und ein Bonbon: Mit dem Nachtwächter durch die Alte Freiheit. Stadtarchivar Andreas Halver geleitet durch verwinkelte Gassen und erzählt aus der Vergangenheit.