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Verwunderte Blicke: Diese nichtzahlenden stacheligen Gäste hätte man sicherlich nicht unter der Wattenscheider Freilichtbühne erwartet. Eine Igelmutter und ihre beiden Kinder hatten es sich hier in ihrem Nest gemütlich gemacht. Der Bühnenaufbau stand seit Mai. Bei den gestrigen Abbauarbeiten wurden die drei von Rico Dunker („Stagework“) überrascht: „Ich war kurz verwirrt, als ich die Tiere unter der Europalette gefunden habe. Die Natur sucht sich halt überall ihre Nischen.“ Zwei Polizeibeamte rückten an und eskortierten die heimlichen Kulturfreunde vom Gelände. Alle drei waren wohlgenährt und machten einen gesunden Eindruck, so dass eine „Einweisung in die Igelklinik“ nicht notwendig war. Almuth Riedel, ehrenamtliche Mitarbeiterin vom „Arbeitskreis Umweltschutz Bochum e.V.“ (AkU): „Igel wechseln im Sommer ihre Nester, um Flöhen und Zecken zu entkommen. Da alle drei fit sind, ist es für die Tiere besser, direkt in der bekannten Umgebung umgesiedelt zu werden.“ Obwohl Igel eigentlich lärmempfindlich sind, haben sie die Extrabeschallung scheinbar in Kauf genommen. „Sie sind keine Fluchttiere und bleiben daher lieber in der geschützten Umgebung.“ Auch die Abbauarbeiten, die bereits am Montag begonnen haben, störten die Insektenfresser nicht. Infos zum AkU: www.aku-bochum.de. Der Igelnotruf ist unter Tel. 0160/6 72 45 82 zu erreichen.