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Es soll ein Fest werden, sogar ein Fest-Wochenende. Der Kleingärtnerverein Höntrop, gelegen am Wattenscheider Hellweg 105, feiert seinen 80. Geburtstag. Am Wochenende vom 24. bis 26. August geht es hier richtig rund. Ob Kinderfest, Kegeln, großes Höhenfeuerwerk am Abend, Tombola, Luftballon-Wettbewerb oder Bingo sowie Erbsensuppe. Natürlich wird zum runden Geburtstag auch Besuch erwartet: Vertreter des Landesverbandes der Kleingärtner, des Stadtverbandes Bochum, aus Politik und Verwaltung sind geladen.

Beim Blick in die Historie hilft Martin Wolf, Vorsitzender der Kleingärtner. Am 12. März 1932 versammelten sich in der Friedrich-Wilhelm-Schule zu Westenfeld interessierte Bürger unter der Leitung der Friedhofsgärtnerei Reinbach zur Gründung einer Kleingartenanlage. Der neu gegründete Verein, so weiß Wolf, nannte sich „Kleingartenverein Volkswohl Höntrop“. Es wurde ein ordentlicher Vorstand gewählt, der sich wie folgt zusammensetze: Geschäftsführer Reinbach, Vorsitzender Kochskämper, Schriftführer Gleihs. Das Grundstück wurde von der Witwe Spelberg erworben. Es war das Gelände einer stillgelegten Ziegelei in Höntrop am Hellweg, dem heutigen Wattenscheider Hellweg.

Parzellen per Losentscheid

Durch Losentscheid wurden 38 Parzellen vergeben. Die neuen Gärten wurden von den neuen Pächtern mit viel Liebe, Fleiß und Aufopferung bearbeitet, hat Wolf aus der Vereinsgeschichte zusammengetragen. Die Verpachtung ab dem Gründerdatum, dem 1. April 1932, erfolgte zunächst für zehn Jahre. Die Pachtzinsen für die Gesamtfläche der Anlage betrugen im Jahr 1932 40 RM (Reichsmark), in 1933 dann 200 RM und wiederum ein Jahr später, 1934, dann 300 Reichsmark.

Der Kaufmann Kurt Breer aus Bochum, hat in den Jahren 1946 und 1947 in der Anlage einen Kleingarten gepachtet und in diesem, den allgemeinen Vorschriften zuwider, mit dem Bau einer viel zu großen Laube begonnen. Dieser Bau wurde auch nach jahrelanger Bauzeit nie fertiggestellt. Mit einem Vertrag vom 18. März 1955 hat der Verein dieses Gebäude für 1500 DM dann erworben um es als Gemeinschaftslaube auszubauen.

Eigenständige Stromanschlüsse

Durch einen Geldzuschuss der Stadt Wattenscheid konnte das neue Gelände eingezäunt, Wege neu angelegt und eine Wasserleitung installiert werden. „Das Interesse, einen Garten zu besitzen und bearbeiten zu können, wurde bei der Bevölkerung immer größer“, erinnert Wolf.

Der Vorstand verhandelte darauf wieder mit der Witwe Spelberg, die dann nach langem Zögern weitere fünf Morgen angrenzenden Ackerlandes den Kleingärtnern verpachtete. Es konnten nochmals 27 Parzellen vergeben werden. Im Laufe der 80-jährigen Vereinsgeschichte wurden durch Bebauung weiterer Grundstücke einige Umstrukturierungen vorgenommen, so dass nunmehr 62 Parzellen übrig geblieben sind.

1975 begannen die Kleingärtner mit der Umgestaltung der Weg- und Rosenflächen, die 1983 fertiggestellt wurden. Im Juli 1975 erhielten alle Parzellen eigenständige Stromanschlüsse. Mit viel Fleiß wurden im April 2006 die erforderlichen Abwasser-Rohleitungssysteme durch die Gartenfreunde verlegt und der Fortschritt wuchs in die Anlage hinein. Die Größe dieser beträgt 29 419 Quadratmeter, wovon 24 860 qm als Nutzfläche ausgewiesen sind.
In den Jahren 1997/98 wurde die Vereinslaube in der heutigen Form in überwiegender Eigenarbeit von den Mitgliedern umgebaut. Im Frühsommer dieses Jahres verpassten viele aktive Mitglieder der Laube einen neuen Anstrich.

Einziges Ehrenmitglied

Als einziges Ehrenmitglied in seinen Reihen führt der Kleingärtnerverein Höntrop den langjährigen Vorsitzenden Heinz Brosch. Er leitete 29 Jahre lang, von 1962 bis 1991, die Geschicke des Vereins und seiner Mitglieder.

Danach wirkte der Gartenfreund Günter Elsner acht Jahre lang als Vorsitzender, der wiederum den Umbau des Vereinshauses mitgestaltete. Am 18. April 1998 wurde die neu errichtete Vereinslaube eingeweiht.