Höntrops grüne Lunge kränkelt weiter! Ziemlich genau anderthalb Jahre ist mein letzter intensiver, kritischer Spaziergang durch den Südpark nun her.

Nun treiben mich Sonne und frühlingshafte Temperaturen wieder einmal in das kleine Naherholungsgebiet im Süden der Stadt.

Gehen wir, liebe Leser, heute mal den Weg gemeinsam, und lassen Sie uns schauen, ob und wo sich etwas an der jämmerlichen Situation der Parkanlage getan hat. Starten wir – wie schon im Herbst 2007 – unseren Rundgang auf dem Schwimmbad-Parkplatz. Hier bietet sich dem ortskundigen Auge erfreulicherweise ein recht positives Bild: Hier ist es sauber und verhältnismäßig gut gepflegt. Also machen wir uns mit einem positiven Gefühl auf in den Park. Wenige Meter entfernt hat sich ebenfalls etwas getan: Das Gelände der alten Stadtgärtnerei ist von seinen riesigen Schrotthaufen befreit. Geplant ist, auf dem Areal ein neues Gehege für das Damwild zu errichten. Aber danach sieht es dann wiederum doch nicht aus. Aus einer Mitteilung der Verwaltung geht hervor, dass für den weiteren Ausbau des Geheges Haushaltsmittel in Höhe von 19 500 € fehlen. Mal sehen, wann sich hier wieder etwas rührt.

Kurz vor dem Hallenbad wollen wir es uns nicht nehmen lassen, den Teichen einen Besuch abzustatten. Auch dieser Bereich des Südparks hat zwei Gesichter: War beim letzten „Kontrollgang” die großzügige Feuerstelle ziemlich zugemüllt, sieht es mittlerweile wieder recht einladend aus. Auch die wenig vertrauenserweckende Holzbrücke über Tümpel Nummer drei ist mittlerweile mit rot-weißen Absperrungen versehen. Aber die Teiche selbst sehen auch nach anderthalb Jahren noch so aus, als ginge ihnen die Luft aus. Laut Verwaltung solle aber 2011 endlich mit dem Umbau der Tümpelanlage begonnen werden. Juchhu, das sind ja nur nochmal zwei Jahre.

Ich hab genug gesehen und mache mich nun mit Ihnen weiter auf den Weg in Richtung Spielplatz. Was beim letzten Mal noch der ansehnlichste Ort im ganzen Park gewesen ist, entpuppt sich nun als Bild des Grauens. Schon von Weitem ist zu erkennen, dass hier – und wir haben mittlerweile Mai – weder die große Schräg- noch die normalen Schaukeln installiert sind. Um das große Kletternetz ist ein Bauzaun errichtet. Das Gerät ist völlig marode und soll abgebaut werden. Allerdings erfüllt der Zaun kaum seinen Zweck, denn durch die großen Lücken zwischen den Elementen komm sogar ich hindurch. Von der Hängebrücke sind nur noch die Pfeiler vorhanden und an Sand mangelt es hier auch ungemein. Auf Anfrage teilt Bezirksstellenleiter Heinz-Jürgen Thömmes mit: „Sowohl das Kletternetz als auch die Schrägschaukel werden abgebaut.” Das Netz sei marode und die Schaukel entspreche nicht mehr der Norm. Das Grünflächenamt will sich schnellstmöglich darum kümmern, dass wenigstens die normalen Schaukeln wieder installiert werden. „Wir stehen übrigens auch in Verbindung mit der Polizei, damit hier mehr kontrolliert wird. Denn einige Jugendliche scheinen hier ganz schön zu randalieren”, erklärt Thömmes, der sich mit dem Grünflächenamt im Bezirk für finanzielle Unterstützung einsetzen wird.

Es hat sich ja doch einiges in den vergangenen Monaten getan. Leider sind nicht immer nur positive Entwicklungen zu erkennen. Vielleicht treffen wir uns im Herbst 2010 zu einem weiteren Spaziergang?!