Herrscht im gesamten Südpark eine generelle Anleinpflicht für Hunde? Das von der WAZ aufgegriffene Thema sorgt derzeit für reichlich Zündstoff – das zeigen nicht nur die zahlreichen Leserbriefe. Immer wieder gibt es teils hitzige Diskussionen zwischen Hundehaltern einerseits sowie Spaziergängern, Eltern mit Kindern und Sportlern andererseits.

Die Stadt hatte kürzlich in der Bezirksvertretung auf SPD-Anfrage mitgeteilt: „In allen Grünanlagen besteht Anleinpflicht für Hunde, also auch im Südpark Höntrop“.

Allerdings ist der Südpark zweigeteilt in Park- und Forstbereich. Und im Forst kann man laut Bochumer Sicherheitsverordnung Hunde auf Wegen „kontrolliert unangeleint“ laufen lassen, der Besitzer muss allerdings in der Nähe sein, um seinen Vierbeiner gegebenenfalls „bei Fuß“ holen zu können. Darauf berufen sich viele Hundebesitzer.

„Doch der Bürger merkt dort nicht, wo Park und wo Forst ist, die Übergänge sind fließend, weshalb im Südpark eine durchgehende Anleinpflicht für Hunde gilt“, erklärt Stadtsprecherin Tanja Wißing auf Nachfrage der WAZ. Die Unterscheidung in Park und Forst im Südpark sei eher unter forstwirtschaftlichen Aspekten und für den Technischen Betrieb der Stadt relevant. „Park“ gilt auf jeden Fall auf den Hauptachsen in den Bereichen Schwimmbad und Spielplatz/Tiergehege – aber selbst dort leinen nicht alle Besitzer ihre Hunde an. Das Ordnungsamt kontrolliere „punktuell, insbesondere den Bereich um den Spielplatz“.

Was die Nutzungskonflikte verschärft und für zusätzliche Irritationen unter den Besuchern sorgt: Nicht an allen Südpark-Zugängen stehen die Hinweisschilder „Anleinpflicht für alle Hunde“ (die übrigens teils stark vermoost sind und kaum auffallen).

Die SPD hakt deshalb noch mal nach. „Hier liegt wohl auch das Problem im Umgang miteinander, weil eine genaue Abgrenzung zwischen Park und Forst für Besucher nicht erkennbar ist“, so Manfred Molszich, Chef der Bezirksfraktion und selber oft im Südpark unterwegs. Seine Anfrage an die Stadt in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung: „Wie kann eine eindeutige Kennzeichnung der einzelnen Zonen sichergestellt werden, um die immer wieder auftretenden Nutzungskonflikte zu minimieren?“

Genaue Hinweise scheinen auch wegen der Reitwege nötig: Dadurch sind Reiter, Spaziergänger, Kindergruppen, Sportler und Hundebesitzer oftmals nebeneinander unterwegs – und bei zunehmend schönem Wetter in immer größerer Zahl.