Wattenscheid. .

Das Wattenscheider Rote Kreuz teilt mit, es suche im Bereich Katastrophenschutz akut nach Ehrenamtlern. Und das DRK sei dabei mehr als reiner Sanitätsdienst, betont Sprecher Christian Lange.

Die Situation: Seit der „Guttenberg’schen Neuorganisation“ müsse das hiesige DRK ohne die „zahlreichen Katastrophenschützer auf Zeit“ auskommen, die es mal hatte. Vor dem Aussetzen der Wehrpflicht hatte man diese jungen Männer mit einrechnen können, die sich im Rahmen des Wehrersatzdienstes zum vierjährigen Mitwirken in der Gefahrenabwehr verpflichteten.

Zwar habe das Rote Kreuz in Wattenscheid einen Personalstamm von 80 Katastrophenschützern, damit sei der vom Innenministerium festgelegte Bedarf (66 pro Einheit) gedeckt, doch seien das alles Ehrenamtliche. „Die Einsatzeinheit umfasst 33 Katastrophenschützer“, erklärt DRK-Vorsitzender Thorsten Junker, „Die Erfahrung lehrt aber: Wenn Sie 66 Ehrenamtliche – zumal an einem Werktag – zum Einsatz rufen, kommen keine 33 zusammen.“ Sprecher Lange wünscht sich deshalb, „dass es um die 100 werden“, damit im Katastrophenfall jeder der 33 Plätze sicher besetzt ist.

Das DRK als sozialer Ort, in dem das Miteinander über große Autos, Defibrillatoren und Zeltheizungen hinaus gehe, damit wirbt Christian Lange für seinen Verein; und führt als lebende Beweise die Aktiven Carina Kruppa und Florian Becker an. Florian: „Ich wurde vor ein paar Jahren von einem Schulfreund einfach mal zum DRK mitgenommen und bin irgendwie dran hängen geblieben.“ Abgesehen von der Freude, die ihm das Ehrenamt mache, werde doch auch „jede Hand gebraucht, um anderen Menschen zu helfen“.

Carina Kruppa fand aus dem Schulsanitätsdienst der Märkischen Schule und dem DRK-Ehrenamt sogar zum Medizinstudium – und zu langjährigen Freunden, die ihr gemeinnütziges Hobby teilen.

Der Vorsitzende Thorsten Junker will den Bundesfreiwilligendienst aber nicht zu schlecht darstellen. Außer, dass die „Bufdis“ nicht mehr so viele sind, habe das Klima gegenüber dem Wehrersatzdienst erheblich an der Freiwilligkeit gewonnen. Man müsse halt ein einladendes Gemeinschaftsleben gewährleisten. Und die Politik müsse das Ehrenamt weiter stärken.