Stadt verbietet das Betreten der zugefrorenen Teiche. Feuerwehr rät vom Schlittschuhlaufen ab.
Die Enten im Stadtgarten freuen sich wohl, dass ihnen eine Pumpe den Teich zum Teil eisfrei hält. Ihnen macht es nichts aus, bei Minusgraden zu schwimmen. Nachdem aber heuer schon diverse unvorsichtige Menschen – u. a. Eisangler und Schlittschuhläufer – unter der dünnen Eisdecke ums Leben gekommen sind, fragte die WAZ bei der Stadt nach, wann das Eis dick genug ist und wann nicht.
Eis betreten „generell verboten“
Dort allerdings will sich keiner, der was von Eis versteht, so weit aus dem Fenster lehnen oder (um im Bild zu bleiben) aufs Glatteis begeben, zu sagen, wann das Betreten der glatten Flächen sicher sei und wann nicht, und woran man das beurteilen könne. Jede Eisfläche sei an verschiedenen Stellen unterschiedlich stabil, erklärt Stadtsprecherin Tanja Wißing das Problem, „das Risiko ist nicht einzuschätzen. Es ist in keiner Form minimierbar, geschweige denn auszuschließen.“ Weil die Stadt für die Sicherheit nicht die Hand ins Feuer legen könne, sei es also „generell verboten.“ Mitarbeiter von Ordnungs- und Grünflächenamt hätten ein Auge darauf und würden jeden, der sich verbotener Weise in Gefahr bringt, darauf hinweisen.
Personenrettung erfordert sechs Feuerwerhautos und ein Schlauchboot
Auch die Feuerwehr traut sich keine Einschätzung zu, wie tragfähig welche Eisdecke an welchem Tag an welcher Stelle ist. Sprecher Simon Heußen schildert aber prophylaktisch schon mal das eindrucksvolle Prozedere, „das wir abspulen, wenn jemand ins Eis einbricht“: Drei Lkw mit Material und Einsatzkräften, ein Einsatzleitwagen, Rettungswagen und Notarzt-Einsatzfahrzeug und ein Schlauchboot. „Wir haben spezielle Anzüge, die vor Kälte schützen und Auftrieb erzeugen.“ Tauchen könne man damit nicht, aber wenn jemand ins Eis einbreche, konzentriere sich die Suche zunächst auf die Oberfläche. Eigene Taucher gibt es auf der Wache Bochum-West in der Grünstraße auch. „Für groß angelegte Suchaktionen müssen wir aber weitere von den umliegenden Leitstellen anfordern. Für Wattenscheid wäre die nächste in Essen.“
Heußen empfiehlt den Bürgern jedenfalls, sich im Zweifel nicht aufs Eis zu begeben. Außerdem rät er, die Verbote der Stadt unbedingt zu beachten. „Bis das Eis dick genug ist, muss es sehr, sehr lange sehr kalt sein. Der Frost, den wir zur Zeit haben, dauert ja erst seit einer Woche an.“
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Was die Pumpe angeht, die das vollständige Einfrieren des Teichs verhindert, hatte die Redaktion schon spekuliert, sie sei angeschaltet, damit die Enten weiter schwimmen können. Weit gefehlt. Stadtsprecherin Wißing: „Die dürfte gar nicht laufen, damit die Rohre nicht zufrieren und die Technik keinen Schaden nimmt.“