Wattenscheid. .

200 Hände, 8800 Meter Krepppapier, rund fünf Stunden Zeit: So lauten die Zahlen und Fakten. Doch was sind die Hintergründe? „Der Brauch des Rosendrehens ist definitiv weit über einhundert Jahre alt, das beweisen alte Unterlagen des Gänsereiter-Clubs schwarz auf weiß“, erklärt Blaukittel-Sprecher Achim Hehrs.

Und so ließen sich die Höntroper Damen auch in diesem Jahr nicht zweimal bitten, folgten der Tradition, und drehten in rekordverdächtiger Zeit 4000 Rosen für die Vereinswagen.

In gerechter Arbeitsteilung schnitten, drehten, zwirbelten und kräuselten die Frauen das rote und weiße Krepp. Für die aktuelle Session werden aufgrund der zwei Umzüge in Höntrop und in der Innenstadt mehr Schmuckblumen als sonst benötigt, Kartons voller roter und weißer Sträuße bezeugten nach getaner Arbeit den großen Einsatz der Helferinnen.

Doch nicht immer standen die fertigen Exemplare am Ende des Tages in der Gänsereiterhalle. Das Rosendrehen fand bis zum Jahr 1930 immer im Stammhaus Schildgen statt, bis 1950 dann in der Mühle des Rittmeisters Willi Schildgen. Danach wanderte die „Blumen-Fabrik“ von einer Gänsereiter-Wohnung zur nächsten, bis letztendlich die Halle gebaut und diese auch zum regelmäßigen Treffpunkt der Dreherinnen wurde.

Weniger wechselhaft ist hingegen eine andere Tradition: Seit Jahrzehnten ist es üblich, dass bei der Gelegenheit besonders verdiente Gänsereiter-Frauen vom Vorstand mit einem Orden ausgezeichnet werden. Diesmal konnten sich Susanne Guillén-Martin, Barbara Pachura und Gisela Dedner über den besonderen Dank freuen.