Wattenscheid. .

Er gehört zu den Wattenscheider Wahrzeichen, doch der Verfall schritt in den vergangenen Jahren unaufhaltsam voran. Nun ist die Rettung endlich gesichert, die Sanierung des Förderturms der ehemaligen Zeche Holland ist in trockenen Tüchern. Er soll eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform werden. Um den Turm herum ist ein Neubau für Büros und Gewerbe geplant; das marode Schachtgebäude wird abgerissen.

Eigentümer NRW Urban (ehemals Landesentwicklungsgesellschaft LEG), die städtische Entwicklungsgesellschaft Ruhr und der Wattenscheider Unternehmer Werner Ollbrink haben jetzt die entsprechenden Verträge unterschrieben.

Stiftung gegründet

Damit hat eine schier unendliche Geschichte doch noch ein glückliches Ende gefunden. Die Pläne von Werner Ollbrink, den Turm für einen symbolischen Preis zu kaufen und neu zu nutzen, sind schon einige Jahre alt. Zäh waren die Verhandlungen mit NRW Urban. Doch der 55-jährige Wattenscheider hat nie aufgegeben und sich hartnäckig um eine Realisierung bemüht; in diesem Jahr wollte er eine „finale Entscheidung“ haben. Seine Firma liegt in direkter Nachbarschaft zum Turm in dem Gewerbegebiet an der Lyrenstraße.

Das Land NRW hatte vor gut einem Jahr bereits Fördergelder in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro für die Turmsanierung bereitgestellt.

Die Grundlage bildet ein „Dreiecksgeschäft“: Werner Ollbrink hat die gemeinnützige Stiftung „Förderturm Zeche Holland“ gegründet, die den Turm übernehmen wird, nachdem dieser durch die Entwicklungsgesellschaft Ruhr saniert worden ist. Die EGR wiederum hat nun den Turm von NRW Urban erworben. Die Sanierungsarbeiten sollen im Frühjahr 2012 starten und werden voraussichtlich rund ein Jahr lang dauern.

Die Idee von Werner Ollbrink, Vorsitzender der Stiftung, sieht so aus: „Der Turm soll öffentlich begehbar gemacht werden und als Aussichtsplattform dienen. Dazu ist eine kleine Gastronomie im unteren Bereich geplant. Ausstellungen und Events, zum Beispiel auch die Nacht der Industriekultur, könnten auf und am Turm stattfinden.“ Den traditionsreichen Namen „Holland“ soll der Stahlkoloss behalten. Der Parkplatz hinter dem Turm soll öffentlich zugänglich sein.

Das unter dem Turm liegende Schachtgebäude, durch Vandalismus und Verfall in einem schlechten Zustand, wird abgerissen. Dort plant Investor Werner Ollbrink einen Neubau für Gewerbe- und Büroflächen (insgesamt rund 1000 bis 1500 Quadratmeter). Auch seine Firma, an der Josef-Haumann-Straße in der Nähe des Holland-Turmes im Gewerbepark gelegen, soll dort einziehen. Ollbrink, zugleich Unternehmer und bekennender Wattenscheider, betont: „Es war auch immer mein Wunsch, diesen Turm als Wahrzeichen der Hellwegstadt zu erhalten.“ An der gemeinnützigen Turm-Stiftung, kürzlich vom Regierungspräsidenten genehmigt, könne sich jeder Interessierte finanziell beteiligen.