Wattenscheid. . Wer hat den Weihnachtsbaum geklaut? Die Geschichte könnte sich lesen, wie ein Kindermärchen – allerdings mit traurigem Ausgang, denn der Baum ist weg. Leider kein Märchen, sondern Tatsache. Der Baum schmückte den Eingang des Spielwarengeschäftes „Kleine Raupe“ an der Westenfelder Straße, hübsch dekoriert mit gut 20 handgebundenen roten Schleifen. So wie überall im Innenstadtgebiet vor den Geschäften.
„Am späten Sonntagabend war er noch da“, sagt Mitarbeiter Michael Pira. Er habe ihn nach dem verkaufsoffenen Sonntag noch gesehen. Montag war er weg. Sowohl er als auch Chefin Linde Lehrian fragen: „Wer klaut denn einen Weihnachtsbaum?“ Und dann noch einen, der mit Drahtseilen an der Laterne befestigt ist? „Hier kriegen Weihnachtsbäume plötzlich Beine.“ In den nächsten Tagen bekommt die „Kleine Raupe“ einen Ersatzbaum von der Wattenscheider Werbegemeinschaft gestellt.
„Der Vandalismus in der Stadt macht auch vor den Weihnachtsbäumen nicht halt“, bedauert Wolfgang Dressler von der Wattenscheider Werbegemeinschaft den Vorfall. „Die Destruktivität der Leute ist für das Gemeinwohl nicht gut. Das wirft ein schlechtes Bild auf die Kultur des Gemeinwesens innerhalb der Stadt.“ 60 kleine und zwei große Bäume habe die Werbegemeinschaft gekauft und gestellt. In mühevoller Kleinarbeit band die „Kleine Raupe“ sämtliche rote Schleifen für die Bäume. Das Material dafür stellte ebenfalls die Werbegemeinschaft. All das seien Kosten, die alle belasten. Mal ganz abgesehen von der Zeit, die investiert werde, so Michael Pira.
Die Dekoration vor den Geschäften und auch die kleine Weihnachtsmeile in der Innenstadt sei für Wattenscheid durchaus wichtig, so sagte es Dressler vor der Eröffnung des Marktes. Bis Heiligabend werden entlang der Oststraße und rund um die Friedenskirche verschiedene Stände für weihnachtliche Atmosphäre sorgen. Glühwein- und Süßwarenanbieter, ein Crêpes- und ein Backwaren- Stand, eben hauptsächlich Verköstigung locken durchaus die Menschen in die Stadt . „Durch die Standmiete können wir die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt finanzieren.“ Die Werbegemeinschaft übernehme quasi in der Weihnachtszeit die Bewirtschaftung innerhalb der City und setze die Standmieten für die Festbeleuchtung ein.