Wattenscheid. .
Die Freibad-Saison ist längst beendet, doch im Südpark herrscht weiterhin Leben: Bauarbeiter haben im Außenbereich das Kommando übernommen. Der Sprungturm wurde eingerüstet, die Stadt lässt ihn endlich sanieren.
Drei Jahre lang war der Zehn-Meter-Turm samt Sprungbecken gesperrt - früher das Aushängeschild für das einst so beliebte Südpark-Freibad. Doch der Stadt fehlte das Geld für die Renovierung. Geschätzte Kosten: rund 80 000 Euro. Die Sanierungsarbeiten erfolgen ganz nach dem Motto: Die Braut macht sich hübsch. Denn die Stadt will das Hallenfreibad im Südpark bekanntlich an einen privaten Träger abgeben.
Im Zuge des „Interessenbekundungsverfahrens“ hatten Investoren erst ihre Grob- und dann Feinkonzepte vorgelegt. Mit den Vorschlägen von zwei Bewerbern befasste sich der Bewerterkreis zuletzt am 23. September. Dieses Gremium besteht aus: Dezernentin Birgitt Collisi, Klaus Retsch (Sport- und Bäderamt), Frank Allmeroth (Zentrale Dienste), Eckart Kröck (Stadtplanungs- und Bauordnungsamt), Paul Lawitzke vom RVR (als neutraler Fachmann) sowie Ratsvertretern.
Einige offene Fragen an die Interessenten und an die Stadt sind noch abzuklären. „Geplant ist, dass die endgültige Entscheidung dann der Stadtrat am 15. Dezember treffen wird“, erklärt Klaus Retsch, Leiter des Sport- und Bäderamtes der Stadt Bochum.
Mit dem privaten Investor will die Stadt einen mindestens zehnjährigen Vertrag (Dienstleistungskonzession) abschließen, der die Rechte und Pflichten beider Partner beinhaltet.
Der Trägerwechsel – eine Maßnahme im Zuge des Haushaltssicherungskonzeptes – steht u.a. unter der Vorgabe, dass das Hallen- und das Freibad weiterbetrieben, Wasserzeiten für den Schul- und Vereinssport angeboten und sozial verträgliche Eintrittspreise erhalten werden. Mit dem Trägerwechsel soll das einstige Aushängeschild im Südpark wieder flottgemacht werden.
Mit der Sprungturm-Sanierung will die Stadt auch nach außen hin ein Zeichen setzen, dass es mit dem Schwimmbad weitergeht – denn immer wieder kursierten Schließungsgerüchte. In der Bezirksvertretung Wattenscheid lautete der Tenor stets, dass es mit dem Südpark-Freibad auch dann weitergehen solle, wenn sich kein neuer Träger findet.