Wattenscheid. .
Er geht mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge: Nach 42 Jahren im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Heide übergibt Löschzugführer Klaus Echternach am 21. Oktober den Schlauch an seinen Nachfolger Stefan Sackers – damit weiß er die Floriansjünger von der Bochumer Straße auch zukünftig in guten Händen.
„Jetzt ist einfach der richtige Zeitpunkt, das Amt zu übergeben. Sowohl Stefan Sackers, als auch sein neuer Stellvertreter, Klaus Konietzko, haben gerade Führungslehrgänge beenden können, damit sind wir bestens aufgestellt“, betont Klaus Echternach die Qualität der neuen Führungsmannschaft nach zehn Jahren als Löschzugführer.
Und dennoch: Die schönen Erinnerungen bleiben, irgendwie bestimmte die Freiwillige Feuerwehr immer ein bisschen das Leben des heute 57-Jährigen. „Ich bin auf der Heide geboren. Wenn ich als Kind zum Fußballspielen gegangen bin, kam ich an der Wache vorbei“, erinnert sich der Leiter der Produktionssteuerung von ThyssenKrupp an seine Anfänge: „Damals dachte ich mir schon, das wäre etwas für mich.“ Mit 16 ist Echternach dann bei den Floriansjüngern vorstellig geworden und wurde mit 17 aufgenommen. Die Kameradschaft in der Einheit ist für ihn bis heute das Besondere. „Wir haben in all der Zeit nicht nur die Übungsabende miteinander verbracht, sondern ebenso privat etwas unternommen.“ Dazu gehört, dass Echternach im Alter von 45 noch den Motorradführerschein machte um mit den Kollegen zu fahren, aber auch Segelausflüge gehörten und gehören zum Programm. Sogar in der Hochzeitsnacht: „Meine Frau und ich hatten vorab niemandem von unserer Hochzeit erzählt. Wir sind morgens zum Amt gegangen, haben uns trauen lassen und danach Angehörige über die Umstände informiert. Im Anschluss bin ich mit den Jungs zum Segeln ans Ijsselmeer gefahren. Die erinnern sich heute noch gerne an die Hochzeitsnacht“, schmunzelt der Feuerwehrmann.
Inzwischen sind seine Kinder erwachsen, gerade die Familie sei immens wichtig, um sich bei den ehrenamtlichen Feuerbekämpfern zu engagieren. „Wir alle müssen unseren Frauen ein Kompliment aussprechen. Ohne diese Rückendeckung ginge es gar nicht“, sagt der scheidende Löschzugführer und blickt dabei auch auf Einsätze zurück, die unter die Haut gingen. „Mit Toten bin ich zum ersten Mal in den 70ern nach einer Gasexplosion konfrontiert worden. Allerdings hatte ich nie Schlafstörungen, man darf das nicht zu nah ranlassen. Und es gehört zu dieser Aufgabe schlichtweg dazu.“
Weitere spektakuläre Rettungsmaßnahmen seien in diesem Zusammenhang ein Brand in den 80er Jahren an der Rechenstraße in Bochum gewesen, sowie noch davor der Brand des Nürnberger Bundes an der Hansastraße.
Mit dem aktiven Löschen ist jetzt zwar Schluss, doch dem Löschzug bleibt Klaus Echternach natürlich verbunden. In der Ehrenabteilung sieht er sich dabei gut aufgehoben.