Wattenscheid. .
Ein trauriger Sommer mit einem vorzeitigen Ende der Freibadsaison: Aufgrund der kühlen Temperaturen und der instabilen Wetterlage hat die Stadt die Freibäder bereits am Dienstag geschlossen.
Bei 20 Grad Lufttemperatur und Regen trauten sich zuletzt nur die ganz Harten ins Wasser: Die Bilanz für die Freibäder fällt in diesem Jahr sehr durchwachsen aus. Das Wetter war lange Zeit prächtig – allerdings vor der Saisoneröffnung Mitte Mai. Dann kamen einige kurze Schönwetterperioden mit vollen Bädern. In den Sommerferien war das Wetter oftmals lausig-kalt, entsprechend mäßig die Resonanz.
Bei den Besucherzahlen lag das Wellenfreibad in der Südfeldmark unter allen Bochumer Bädern weit vorne, an Spitzentagen kamen mehr als 1600 Besucher.
Das Freibad im Südpark konnte erst mit langer Verzögerung am 23. Juli in die Saison starten: Nach dem Verfüllen von Bergbau-Hohlräumen musste zunächst die Liegewiese wiederhergestellt werden, die einer Kraterlandschaft glich. Den Sprungturm samt Becken – das einstige Aushängeschild ist seit drei Jahren gesperrt – lässt die Stadt nun sanieren. Ganz unter dem Motto: Die Braut macht sich hübsch. Denn die Stadt will das Hallenfreibad im Südpark bekanntlich an einen privaten Träger abgeben.
Im Zuge des „Interessenbekundungsverfahrens“ hatten Investoren erst Grob- und dann Feinkonzepte vorgelegt. Mit diesen Vorschlägen befasst sich der Bewerterkreis (bestehend aus Verwaltungs- und Ratsmitgliedern) am 23. September. „Geplant ist, dass die endgültige Entscheidung dann der Stadtrat am 15. Dezember treffen wird“, erklärt Klaus Retsch, Leiter des Sport- und Bäderamtes. Mit dem privaten Investor will die Stadt einen mindestens zehnjährigen Vertrag (Dienstleistungskonzession) abschließen, der die Rechte und Pflichten beider Partner beinhaltet.
Der Trägerwechsel – eine Maßnahme im Zuge des Haushaltssicherungskonzeptes – steht unter der Vorgabe, dass das Hallen- und das Freibad weiterbetrieben, Wasserzeiten für den Schul- und Vereinssport angeboten und sozial verträgliche Eintrittspreise erhalten werden. Mit dem Trägerwechsel soll das einstige Aushängeschild im Südpark wieder flottgemacht werden.