Wattenscheid. .
So ein Straßenfest kann ja durchaus Dreck machen. Viel Dreck sogar, wenn man eine Party plant, wie die Siedlergemeinschaft vom Schaffnerweg. Die Straßenbahner feiern an diesem Wochenende, 10. und 11. September, den 75. Geburtstag ihres Weges, Heerscharen illustrer Gäste und Nachbarn sind dazu geladen. Die zwangsläufig anfallende Reinigungsfrage konnten die Schaffner vorab lösen.
Denn sie haben einen absoluten Profi dafür engagiert. Die wohl prominenteste Putzfrau des Ruhrgebiets, Waltraud Ehlert, wird den Kehraus übernehmen und hat sich am Dienstag schon einmal vor Ort umgesehen: „Guck’ dir dat mal an: Überall so schick gepflastert hier inne Siedlung, da wächst kein Gras mehr, wat?“, formulierte „Walli“ ihre ersten, durchaus positiven, Eindrücke.
Jetzt hofft die erfahrene Bodenkosmetikerin, „dat weiter fleißig gezupft wird“, damit es vor dem Jubiläum so schön aufgeräumt bleibt. Siedler-Geschäftsführer Herbert Göbbeln, der den Kontakt zur Comedy-Frau Esther Münch herstellte, blickt auf weitere Taten: „Soweit haben wir schon alles geschmückt und liegen mit der Vorbereitung gut in der Zeit. In den nächsten Tagen bauen wir noch die Bühne und weitere Zelte auf, falls doch der eine oder andere Tropfen fällt. Dann kann’s losgehen.“
Und wenn die Bahner dann so richtig abfahren, ist Ehlert alias Esther Münch natürlich mit an Bord. Das Programm startet am Samstag um 11 Uhr mit dem Spielmannszug Eppendorf, jedes Haus soll dabei zur Haltestelle werden, mit kulturellen und gastronomischen Angeboten. Das Ganze zu moderaten Kursen: „Ich habe mir erst kürzlich unsere Preisliste angeguckt. Da kommen mir ja die Tränen“, rügt Göbbeln mit einem Schmunzeln den Versuch, auch kulinarisch ein Fest für Jedermann auf die Beine zu stellen.
Nachdem das Musikkorps der Bogestra, die „Kartoffel-Ratten-Bande“ und weitere Gruppen nachmittags für Unterhaltung gesorgt haben werden, betritt um 18 Uhr wieder „Walli“ die Bühne. Mit Live-Musik und einem Höhenfeuerwerk geht der Samstag dem Ende entgegen. Eine Frühstücksstärkung für die Siedler läutet um neun Uhr den Sonntag ein. Kinderspiele, Musik- und Tanzgruppen sorgen bis 21 Uhr für volle Unterhaltung.
Doch schlapp machen bei dem gut gefüllten Fahrplan gilt nicht für die Schaffner. Denn am Montagmorgen steht der Großputz an. „Und dann bin ich natürlich zwischen sechs und sieben Uhr wieder hier“, kündigt sich Ehlert für das frühe „Reinemachen inne Siedlung“ an. Abwarten, wie viele Feierlustige dann dazu stoßen, um den Dreck der großen Party weg zu machen.