Wattenscheid.

Einbruchszeit ist immer. In den Ferien jedoch verstärkt. Auch jetzt sind unerwünschte Besucher unterwegs, die die Abwesenheit der Bewohner nutzen und sich – ob am Tage oder in der Nacht – Zugang in anderleuts Wohnungen, Häuser oder Gartenlauben verschaffen. Redakteurin Ellen Wiederstein sprach mit Polizei-Sprecher Axel Pütter über die Erkenntnisse der „Freunde und Helfer“ in Sachen Vorgehensweisen von Einbrechern, über Möglichkeiten der Vorbeugung, also der Prävention, und auch über Ermittlungserfolge.

Suchen sich die Einbrecher bewusst Objekte aus oder gehen sie eher auf Streifzug und schauen, was zu holen ist?

Axel Pütter: Oftmals spähen die Täter zuvor die Objekte aus und überzeugen sich davon, dass das Gebäude derzeit mehr oder weniger unbeaufsichtigt ist.

Welche Schutzmaßnahmen empfehlen Sie generell?

Von Vorteil ist eine gute Nachbarschaft, so dass die Anwohner gegenseitig ein Auge auf das benachbarte Haus oder die Wohnung haben. Das gilt nicht nur für die Urlaubszeit, sondern eben generell. Doch gerade in der Ferienzeit sollten sich die Nachbarn absprechen, die Zeitungen und die Post aus den Kästen zu nehmen, die Rollladen vor den Fenstern ‘rauf- und herunter zu lassen und Licht im Hausinneren – vor allem abends – ein- und auszuschalten.

Und wenn jemand keine aufmerksamen Nachbarn hat?

Auch mit Zeitschaltuhren kann sich der Bewohner gut schützen, die er auf entsprechende Tages- oder Abendzeiten programmiert. Licht und auch Bewegung hält viele Einbrecher von vornherein von der Tat ab.

Die Polizei empfiehlt Vorbeuge- also Präventionsmaßnahmen. Welche?

Die Bewohner sollten so wenig Hinweise wie möglich auf ihre Abwesenheit geben. Also nicht auf den Anrufbeantworter sprechen, dass sie von dann bis dann nicht erreichbar oder gar im Urlaub sind. Auch das für die Ferien fertig gepackte Auto vor dem Haus ist ein Hinweis auf baldige Abwesenheit. Auf keinen Fall sollten rund ums das Haus oder die Wohnung Schlüssel versteckt werden, etwa unter Fußmatten, in Blumentöpfen oder in Briefkästen. Fenster oder Balkontüren niemals auf Kipp stehen lassen; Einbrecher hebeln diese mit ein paar Handgriffen auf.

Fenster und Türen können zusätzlich, auch noch nachträglich, mit aufschraubbaren Sicherungselementen gesichert werden. Sie machen den Tätern das Leben schwer, weil sie das Aufhebeln und Eindringen erheblich erschweren oder verhindern und es dann meistens bei einem Einbruchsversuch bleibt. Kameras und Alarmanlagen allein können dies nicht leisten.

Wichtig ist, den Täter gar nicht erst in ein Objekt eindringen zu lassen, da dies auch erhebliche psychische und nicht nur materielle Belastungen mit sich bringt. Der Kostenfaktor für die Sicherung ist dann – in Relation gesehen – nebensächlich.

Die Polizei verfügt über die Abteilung Kriminalprävention und Opferschutz. Wie dient diese dem Bürger und wo ist sie zu erreichen?

Wir bieten eine kostenlose Beratung für Hausbesitzer und Mieter an. Das Kommissariat Vorbeugung verfügt über eine umfangreiche Ausstellung von Fenstern, Türen und entsprechende Sicherungsmöglichkeiten. In besonderen Fällen ist auch eine Beratung am Objekt möglich. Die Ausstellung und auch die Beratung finden im Polizeipräsidium Bochum, Uhlandstraße 35, Gebäude 3, statt. Eine telefonische Terminabsprache unter der Telefonnummer 0234/909-4055 ist erforderlich. Die Abteilung ist montags bis freitags zwischen 7 und 15 Uhr zu erreichen.

Wie hoch ist die Aufklärungsquote der Bochumer Polizei bei Wohnungseinbrüchen?

Sehr hoch. Wir liegen im Land NRW in Sachen Aufklärungsquote von Wohnungseinbrüchen mit an der Spitze. Mit den Ermittlungen beschäftigt sich das KK 14. Das ist entsprechende Fachkommissariat für den Bereich Wohnungseinbrüche.