Wattenscheid. .
Unsicherheit macht sich breit in der Bevölkerung. Der Grund: Ehec (Enterohämorrhagische Escherichia coli) sind bestimmte pathogene Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli, die beim Menschen gefährliche blutige Durchfallerkrankungen auslösen können. Redakteurin Ellen Wiederstein sprach über Ehec und was jetzt zu tun ist mit Dr. Ute Schwegler, Chefärztin für Inneres am Martin-Luther-Kranken-Haus (MLK).
Panikmache oder ist das Bakterium ernst zu nehmen?
Dr. Ute Schwegler: Ehec ist auf jeden Fall sehr ernst zu nehmen, aber man muss jetzt nicht panisch werden. Es gilt für die Lebensmittel jetzt, wie eigentlich immer, der Tropenspruch „schäl es, siede es, koch es oder vergiss es“. Hygiene sollte immer ernst genommen werden. Und nicht nur, wenn solche Krankheiten grassieren. Jetzt sind nur die Leute wieder aufmerksam.
Sind bisher Krankheitsfälle in Wattenscheid bekannt? Behandeln Sie derzeit Ehec-erkrankte Patienten?
Bisher weder noch.
Wie kann sich der Verbraucher jetzt schützen?
Hände gründlich reinigen. Wenn etwa Salat, Gurken, Tomaten und andere Rohkost verarbeitet wird, immer das Schneidebrett und das Messer wechseln. Auch wenn das Gemüse geschält wird, trotzdem vorher abwaschen.
Bei welchen Symptomen sollte man unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus gehen?
Bei Bauchkrämpfen, wenn Blut im Stuhl ist und bei Erbrechen und Durchfall. Dann verliert der Patient sehr viel Flüssigkeit, die sofort durch Infusionen wieder beigebracht werden muss. Es besteht die Gefahr des Austrocknens.
Seit wann kennt man Ehec?
Der Keim ist seit 1977 bekannt. Doch waren immer nur Kinder bis fünf Jahre betroffen. Man vermutet, dass vermehrt junge Frauen in der Küche frische Kost für ihre Kinder bzw. Familie zubereiten.