Wattenscheid. .

Die Öffnungszeiten der Freibäder reduzieren und trotzdem keine Kunden vergraulen: Die Aufgabe, vor der Sport- und Bäderamtsleiter Klaus Retsch stand, kam einer Quadratur des Kreises nahe. Was dabei herausgekommen ist, bezeichnet er als „Kompromissversuch, der sicher nicht alle zufriedenstellen wird“.

Los geht es im Wellenfreibad in der Südfeldmark am kommenden Sonntag: Ab 8.30 Uhr kann man sich dort künftig von Dienstag bis Sonntag in die Fluten stürzen, Schluss ist um 18 Uhr. Montags hingegen öffnen sich die Tore des Bades erst um 10 Uhr, schließen sich ebenfalls um 18 Uhr.

In den Monaten Juni, Juli und August hingegen bleibt das Bad bis 19 Uhr geöffnet, am Wochenende sogar bis 19.30 Uhr. Nach dem Ende der Sommerferien am 6. September schließt das Bad dann bereits um 16 Uhr – und am 15. September endet schließlich die Freibadsaison.

„Die Zeiten waren mir erst zu unübersichtlich“, gibt Retsch zu, „aber der Badleiter hat mich dann überzeugt, dass sie dem Nutzungsverhalten der Badegäste entsprechen.“ Ein Kompromiss seien die Öffnungszeiten insofern, dass man den Frühschwimmern entgegen komme – „wenn auch nicht den ganz frühen“ – und in den Sommerferien längere Öffnungszeiten habe. „Ich hoffe, dass wir den Nutzern damit einigermaßen entgegen kommen.“

Werner Pollmann, Gründer des Freundeskreises Wellenfreibad, hätte es zwar lieber gehabt, wenn das Bad weiterhin bereits um 7 Uhr öffnen würde, lobt aber: „Es scheint mir ein guter Kompromiss – auch wenn wir Frühschwimmer nicht sehr glücklich darüber sind.“ Man sage zwar oft, es sei bei Rentnern doch egal, ob sie um 7 oder erst um 8.30 Uhr ins Wasser steigen, „ aber der eine muss morgens auf die Enkelkinder aufpassen, der andere muss zum Markt – und wenn man um zehn erst nach Hause kommt, ist der Vormittag gelaufen.“

Er selbst, plant Werner Pollmann, werde dann wohl demnächst lieber nachmittags schwimmen gehen und den Morgen ganz ausklammern. „Halb neun ist mir vom Tagesablauf zu spät.“ Letztlich müsse jeder für sich selbst entscheiden, wie er mit den veränderten Öffnungszeiten umgehe. „Aber das ist alles besser als eine Schließung.“