Wattenscheid..

Brandstiftung oder technischer Defekt? Die Ermittlungen zur Ursache für den Großbrand am Sonntagabend dauern an. Fest steht: Das Feuer, das am Sonntagabend eine große Lagerhalle unweit des Wattenscheider Bahnhofs komplett zerstörte, richtete nach Angaben der Polizei einen Sachschaden in sechsstelliger Höhe an.

Erste Ermittlungen zur Brandursache durch das Kriminalkommissariat 11 ergaben am Montag keine konkreten Anhaltspunkte für eine Brandstiftung. „Ein technischer Defekt ist nicht gänzlich auszuschließen“, so Polizeisprecherin Kristina Räß. Die Ermittler konnten den Brandort aber wegen immer wieder aufkeimender Brandnester bisher nicht begehen. Das Ausschalten der Stromversorgung durch die Stadtwerke gestaltete sich schwierig.

Lagerhalle komplett ausgebrannt

Die leerstehende Lagerhalle – früher sollen dort auch mal große Außenwhirlpools gelagert worden sein – auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs zwischen der Kant- und Fritz-Reuter-Straße war komplett abgebrannt. Bei Eintreffen der Feuerwehr, die um 18.46 Uhr alarmiert wurde, befanden sich bereits die meisten Teile der rund 1800 Quadratmeter großen und 120 Meter langen Halle im Vollbrand.

Die Berufsfeuerwehr wurde von Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr aus Wattenscheid, Eppendorf, Günnigfeld, Heide, Höntrop, Langendreer und Altenbochum unterstützt. Das THW unterstützte die Löscharbeiten mit Beleuchtungsgeräten.

20 Meter hohe Flammen

Insgesamt waren rund 95 Helfer im Einsatz, der bis in die frühen Morgenstunden andauerte. Der Brand wurde mit zahlreichen Strahlrohren mit einer Wassermenge von bis zu 5000 Liter pro Minute bekämpft. Die Flammen schlugen fast zwanzig Meter hoch aus dem Holzbau in den Himmel. Die Feuerwehr musste auch gestern Vormittag immer noch Glutnester bekämpfen und die Rauchschwaden niederhalten.

Die angrenzende Bahnstrecke Essen/Bochum wurde am Sonntagabend mehrere Stunden lang gesperrt werden, wodurch es zu Verzögerungen im Zugverkehr kam. Um einen reibungslosen Ablauf der Löscharbeiten zu gewährleisten, wurden zudem die Kantstraße und die Fritz-Reuter-Straße gesperrt. Nach Angaben der Feuerwehr Bochum „ergaben die im Bereich Leithe durchgeführten Schadstoffmessungen keine nachweisbare Gefährdung für die Bevölkerung“.

Besitzer der Lagerhalle noch nicht ermittelt

Unklar ist bislang, wem die Lagerhalle gehört. Der Deutschen Bahn gehöre sie nicht, erklärt die DB-Pressestelle auf Nachfrage. „Eigentümer soll eine Firma mit Sitz im Ausland sein“, sagt Polizeisprecherin Kristina Räß.

In Westenfeld hatte es in letzter Zeit zum wiederholten Male gebrannt: Im Herbst stand eine Autowerkstatt an der Burgstraße und zweimal ein leerstehendes Haus an der Westenfelder-/Fritz-Reuter-Straße in Flammen. Einen Täter konnte die Polizei nicht fassen.