Wattenscheid. .
Zum Thema Stadthalle und Freilichtbühne haben Ältestenrat des Bezirks und Kulturdezernent am Dienstagabend einen „intensiven Informationsaustausch gehabt und Missverständnisse ausgeräumt“, sagte Michael Townsend gestern auf Nachfrage der WAZ.
Auslöser dieses Gesprächs waren von der SPD formulierte Befürchtungen zur Vermarktung der beiden Spielstätten. „Da läuft was falsch“, hatten Abgeordnete aus Rat und Bezirk im Vorfeld formuliert und damit auf weniger Veranstaltungen als in Vorjahren hingewiesen.
Wie Townsend am Mittwoch im Gespräch mit der Redaktion klar stellte, werde es in diesem Jahr in der Stadthalle 60 Veranstaltungen geben „plus die in der Freilichtbühne. Da kann man nicht von Kahlschlag reden“.
Dass die Veranstaltungszahl insgesamt niedriger liegt, ist laut Townsend dem Haushaltssicherungskonzept von 2009 geschuldet, in dem eine Senkung der Betriebskosten festgeschrieben ist.
Der Dezernent rechnet vor: „Ein Veranstaltungsabend kostet die Stadt durch Personalkosten 2500 Euro. Die höchste Miete macht laut unserer Gebührensatzung 700 Euro aus.“ Was zur unerlaubten Folge hätte, dass Veranstaltungen mit Steuermitteln subventioniert werden würden. „Wir haben die Sparvorgaben nun mal.“ Die Kulturverwaltung hat, so Townsend, bei privaten Veranstaltern nachgefragt, ob sie eine echte Kostenmiete tragen würden. Antwort: Das rechne sich nicht.
Der Dezernent betont: „Die kulturelle Grundversorgung Wattenscheids mit Karneval, Theater und Kooperationsveranstaltungen ist sichergestellt.“ So sei beispielsweise die Theatervormiete in der Stadthalle bereits bis zum Sommer 2012 durchgebucht. Was in der Freilichtbühne in den kommenden Monaten stattfinden wird, lässt Townsend noch offen, die Planungen könnten sich noch bis April hinziehen. Nicht vergessen werde dürfte, dass das bis dato praktizierte Verfahren nur für eine Übergangszeit gelte.
Die europaweite Ausschreibung zur Findung eines privaten Betreibers wird demnächst veröffentlicht, Vergabe soll im Sommer sein.
Ob das dann die Bochumer Veranstaltungsgesellschaft sein werde oder ein Anderer – die BoVgG mache bis dahin weiter. Für Stadthalle wie Freilichtbühne beginnt laut Kulturdezernent „ab Sommer eine neue Zeitrechnung“. Er geht davon aus, dass ein neuer Betreiber mit einem eigenen Programm die komplette Szene beleben werde.