Wattenscheid. .

Wie viele Stunden in den fast vier Jahrzehnten zusammengekommen sind? Sicherlich weit über zehntausend. Doch gezählt hat Ursula Jarosch nie. „Darum geht es auch gar nicht“, blickt sie auf ihr ehrenamtliches Engagement beim DRK Wattenscheid. Seit 1973 ist sie dort aktiv – freiwillig und unentgeltlich.

„Ich bin gern mit Menschen zusammen. Und was wir leisten, bekommen wir auch wieder zurück. Denn die Leute sind dankbar, dass es diese Angebote gibt. Und das tut auch uns gut.“ Mit „wir“ meint die 73-Jährige ihr Team von der Frauengemeinschaft. „Es geht nur im Team, nie alleine.“ Einzelkämpfertum ist ihr fremd.

Seit vier Jahren engagiert sich Ursula Jarosch für das traditionsreiche Seniorencafé des Roten Kreuzes, eine gesellige Runde, die sich jeden zweiten Freitag im Monat an der Voedestraße trifft. Angefangen hat ihre ehrenamtliche Mitarbeit beim DRK vor 38 Jahren, mit der Schwesternhelferinnen-Ausbildung. „Ich war Verkäuferin, wäre aber gern Krankenschwester geworden“, findet sie eine mögliche Erklärung für diesen Einstieg. Lange Zeit leitete sie die Frauenbereitschaft, bis zum 65. Geburtstag. Half bei Blutspenden mit, unterstützte Jugend- und Seniorenfahrten sowie die Rotkreuz-Feste.

Was ihr in der ehrenamtlichen Arbeit auch wichtig ist: der Rückhalt durch den Verband – Hilfe und Aufmerksamkeit für die Helfer. Dazu gehören Schulungen und Lehrgänge. „Ehrenamtliche kann man nicht einfach ins kalte Wasser werfen, sie müssen gut vorbereitet sein, in Theorie und Praxis.“ Auszeichnungen sieht sie als „eine schöne Anerkennung der Arbeit“: Vom Landesverband wurde sie bereits mit einer Medaille geehrt, auch vom heimischen DRK gab es Aufmerksamkeiten als Dankeschön.

Alleine steht sie nicht da: Das Wattenscheider Rote Kreuz hat rund 110 Ehrenamtliche, ohne deren Einsatz viele Angebote gar nicht stattfinden könnten.

Warum sie freiwillig und regelmäßig ihre Freizeit für andere Menschen opfert, ohne dafür Geld zu nehmen? Die 30 bis 40 Stunden im Monat sieht die Eppendorferin auch als persönlichen Beitrag, „uneigennützig etwas Positives für die Allgemeinheit zu tun. Und gleichzeitig aber auch zu merken, dass das einem gut tut“. Ob für Senioren, Jugendliche oder andere Altersgruppen. Und da spiele es keine Rolle, wie man den ehrenamtlichen Einsatz bezeichnet:„Wenn heutzutage Begriffe wie Freiwilligenarbeit oder Bürgerschaftliches Engagement fallen, ist das ja nur moderner ausgedrückt.“