Wattenscheid. .
Die Allianz ist geschlossen, letzte juristische Fragen sind geklärt: Die Caritasverbände Wattenscheid und Bochum haben sich zusammengeschlossen und firmieren jetzt unter dem offiziellen Namen „Caritasverband für Bochum und Wattenscheid e.V.“.
Dass der alte Stadtname mit verwendet wurde, sei der Mentalität der Hellwegstädter geschuldet, erläutert Stadtdechant Dieter Schmidt. Er fungiert im neuen Caritas-Vorstand als zweiter Vorsitzender. Der Höntroper Seelsorger hat da schon Erfahrung: Er steht dem „Stadtdekanat Bochum und Wattenscheid“ vor. In dem Leitungsgremium arbeitet auch Klaus-Peter Janduda mit, früherer Verbandsvorsitzender in WAT.
„Wir wollen die Arbeit nicht nur sichern und erhalten, sondern ausbauen“, sagt Caritasdirektor Ulrich W. Kemner. Lediglich verwaltungsbezogene Abläufe seien zusammengeführt worden, „dabei hat es keine Stellenkürzungen gegeben“, verdeutlicht Hans-Jürgen Rempe, bis dato kommissarischer Geschäftsführer seit 2007.
Wie die Intensivierung der Arbeit aussieht, verdeutlicht er an einem Beispiel: „Wir werden unseren Stützpunkt an der Propst-Hellmich-Promenade 29 zu einem Caritascentrum ausbauen. Erster Ansprechpartner und Leiter der Einrichtung wird Johannes Bielawa.“ Ein weiteres Plus: Die „Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle bei Sucht- und Abhängigkeitsproblemen“ kann ihr Angebot erweitern und will eine Tagesgruppe installieren. Auch die Kur- und Erholungshilfe kann nun, wo die „teilweise Einzelkämpfertätigkeit“ (Kemner) jetzt entfällt, mehr anbieten.
Platz im Caritascentrum findet dann auch die katholische Ehe- und Familienberatung. Gebündelt wird das alles mit den Aktivitäten des „Sozialdienstes Katholischer Männer und Frauen“ (SKFM), der an derselben Adresse beheimatet ist. „Bei dem Zusammenschluss gewinnt Bochum viele gute Einrichtungen“, sagt Caritasdirektor Kemner und nennt nur als zwei Beispiele die „Sozialpädagogische Einrichtung Mariannenplatz“ (SPEM) in Höntrop sowie das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth an der Berliner Straße, „das Flaggschiff“.
Die „kleinere Schwester“ ist zugleich „die ältere“: Während der Caritasverband in der Alten Freiheit (aktuell 190 Mitarbeiter) bereits 1912 gegründet wurde, folgte Bochum (jetzt 520 Mitarbeiter) erst 1919.
„Die zunächst vorhandene Angst, im großen Bochum auf- beziehungsweise unterzugehen, ist ausgeräumt“, sagt Dietmar Schmidt. Und weil es nicht gleich die ganz große Rundumerneuerung – auch in der Präsentation nach außen – geben soll, bleibt sogar eine kleine Auffälligkeit erhalten. Das bisherige Logo der WAT--Caritas, das die Umrisse der alten Stadtgrenzen zeigt, kann weiterhin beispielsweise auf den Fahrzeugen des Pflegedienstes prangen.