Wattenscheid. .
2010 pilgerte die Welt ins Ruhrgebiet. 2011 geht’s von der Ruhr auf Tour: Auf Einladung der Universität von Las Vegas werden sechs Revier-Autoren am 19. Januar auf dem dortigen Campus aus ihren aktuellen Büchern vorlesen.
Unter ihnen der Wattenscheider Autor und Karikaturist Michael Hüter. Er wird sein Buch „Nix wie Höhepunkte. Zwölf Expeditionen zu den Gipfeln des Ruhrgebiets“ vorstellen und die Reise nachzeichnen.
Michael Hüter, der in der Moltkestraße wohnt, hatte für sein Buch den Pott mit dem Fahrrad erkundet. Der 48-Jährige wirft einen karikaturistischen Blick von Halden, Fördertürmen und Industriedenkmälern aufs Ruhrgebiet (u.a. Gasometer, Hoheward, Tetraeder). Er kombiniert dabei Fotos mit Karikaturen, seine gezeichneten Figuren genießen den fotografierten Ausblick. Hüters Buch ist zugleich ein kleiner Reiseführer. Denn er beschreibt, was er auf dem Weg und vor Ort erlebt hat und wie man mit dem Rad dorthin kommt.
Ruhrgebiets-Literatur in Nevada
„Ich bin erstmals in den USA und gespannt, wie man dort unsere Ruhrgebietsbeschreibungen aufnimmt“, erklärt Hüter. Er will seine Eindrücke während der zehntägigen Reise im Zeichen- und Notizblock festhalten.
Von seinem Buch ist mittlerweile eine zweite Auflage im Verlag Henselowsky Boschmann – „Bücher vonne Ruhr” – erschienen (9,90 Euro, 60 Seiten, 27 Fotos, 31 Zeichnungen). Der Verlag pflegt Kontakt zu knapp 6000 „Exil-Ruhris“. Etwa 1000 davon leben außerhalb Deutschlands, gut 200 in den USA, wobei besonders der Westen stark vertreten ist. So entstand die Idee, Ruhrgebiets-Literatur in Nevada vorzustellen. Auch Las Vegas sei aufgrund struktureller Veränderungen zum Wandel verurteilt und leide unter schlechtem – wie falschem – Image.
Prof. Dr. Daniel Villanueva, Dozent für deutschsprachige Literatur an der Uni von Las Vegas, wird die Ruhris empfangen und ihnen die deutsche Fakultät vorstellen. Danach geben die Autoren vor Studenten und der interessierten Öffentlichkeit Einblick in ihre literarische Arbeit.