Wattenscheid. .

Da, wo sich Schnee und Eis türmen, passt an den Straßenrändern kein Wagen mehr hin. Das erfahren die Autolenker leidvoll: Abstellflächen sind absolute Mangelware. Die Suche nach einem Parkplatz in Nebenstraßen ist so vergeblich wie schleudergefährdet.

Abhilfe ist nicht in Sicht, auch nicht auf den Bereichen, die die Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) bewirtschaftet, wie beispielsweise auf dem August-Bebel-Platz, am Rathaus oder an der Propst-Hellmich-Promenade. „Das bleibt so liegen“, sagt EGR-Prokurist Volker Brico auf Nachfrage der Redaktion. Mit einer Räumung der Flächen stoße die EGR an ihre technischen Grenzen. „Wo sollen wir auch hin mit dem Schnee?“ Die Parkplätze müssten dazu ja vorher auch erst gesperrt werden. „In diesem Winter ist das eine außergewöhnliche Situation, in den Jahren zuvor hat sich das ja immer platt gefahren.“

Aber die EGR kann immerhin eine citynahe Alternative nennen, die dazu noch wettergeschützt ist: „unser Parkhaus ,Alter Markt. Das kostet ebenfalls nur fünfzig Cent in der Stunde, der Tagessatz macht drei Euro aus“, sagt Brico. 250 Einstellplätze stehen dort zur Verfügung. Die „Wetterblockade“ des Parkraums unter freiem Himmel hat nicht die Gebührenpflicht an den Automaten auf Eis gelegt, wie der Prokurist verdeutlicht. Das sei zunächst eine rechtliche Frage, „aber wohl auch eine Frage der Toleranz“.

Duldsamkeit ist offensichtlich auch zwei Höntroper Nachbarn abhanden gekommen. Sie gerieten über einen freien Parkplatz vor ihren Häusern so in Streit, dass die Polizei eingreifen musste, berichtet Udo Lotte, Leiter der örtlichen Wache. „Einer hatte geräumt, der Andere schnell den Platz besetzt. Darüber gab es zunächst verbalen Streit.“ Daraufhin schaufelte der Erste dem Nachbarn Schnee vor den Wagen, was von dem mit einer Kamera gefilmt wurde. Der Zoff eskalierte mit Schlägen: Einer schlug mit der Kamera zu, der Nachbar dreimal mit der Schneeschippe. Beide Kontrahenten gingen anschließend im Gerangel zu Boden.

Für die Polizei bilanziert Hauptkommissar Lotte: „Beide erlitten Prellungen, einer am Arm, der Andere im Gesicht. Beide Nachbarn erstatteten Strafanzeige.“