Wattenscheid. .
Wer in diesen Tagen ein Weihnachtsgesteck aufs Grab seiner Angehörigen legen will, muss sich meist durch kniehohen Schnee kämpfen.
Denn: „Auf Friedhöfen wird nur für Beerdigungen geräumt“, erklärt Andreas Scheibe, stellvertretender Sachgebietsleiter Friedhöfe, auf WAZ-Anfrage.
Können die Totengräber bei Schnee und Eis überhaupt arbeiten? „Das ist kein Problem“, sagt Scheibe, „weil ja der Schnee oben drüberliegt. Darunter ist der Boden eigentlich weich geblieben.“ Dauerfrost ohne Schnee sei da viel problematischer. Dafür haben die Friedhofsgärtner andere Probleme: „Momentan ist es eher schwer, die Grabstellen zu finden. Da liegen schließlich zwanzig Zentimeter Schnee drüber, da muss man sich vorsichtig rantasten.“
Mitunter sei es – je nachdem wo beerdigt werde – sehr zeitintensiv, die Wege frei zu räumen. „Wenn das an ungünstiger Stelle liegt, dauert es.“ Da sich die Friedhofsgärtner mit den Kollegen vom Winterdienst absprechen würden, habe man aber meist Maschinen für die Räumarbeiten. Scheibe: „Die Kollegen wissen ja, wer wo räumt und rufen dann an, um zu fragen, ob der Räumdienst mal einen Umweg machen kann. Mitunter kann man sich auch mal für eine Stunde eine Maschine leihen.“
Bisher habe man die Wege stets einigermaßen frei bekommen. Wohl gemerkt: nur für Beerdigungen. „Aber im Winter sind hier auch nicht viele Leute unterwegs“, sagt Andreas Scheibe. Von Stürzen habe er, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, noch nicht gehört. „Die Leute haben wohl gemerkt, dass es am besten ist, bei dieser Witterung zu Hause zu bleiben.“