Wattenscheid. Getreu dem Motto „We serve“ diente die Propsteikirche St. Gertrud am Mittwochabend einem Benefizkonzert der besonderen Art als Veranstaltungsort. Der Lions Club Wattenscheid servierte dazu vorweihnachtliche Klänge der Extraklasse.

„Ein ganzes Jahr bereiten wir das Konzert vor. Wenn die Kirche dann so schnell ausverkauft ist, freut uns das ungemein“, erklärte Organisator Rolf Schüth im Vorfeld des musikalischen Abends. In der Tat waren die Kirchenbänke schon weit vor der ersten Darbietung restlos gefüllt. Nach der Begrüßung durch Lions-Präsident Heinrich Budde und Monsignore Paul Neumann erweckten die Namen der Musiker um Tenor Stefan Lex und der Damenformation „Pomp-A-Dur“ nicht nur die Erwartung höchst anspruchsvoller musikalischer Unterhaltung. Die Interpreten konnten mit ihren Darbietungen der Werke von Bach, Händel und Vivaldi die Zuhörer regelrecht begeistern.

Auch der Chor, bestehend aus 32 sangeskräftigen Männern des gesamten Ruhrgebiets, wusste die beeindruckende Akustik der Propsteikirche zu nutzen. „Am Ende der 90 Minuten gab es Standing Ovations und noch einige Zugaben. Wir wollten unter den vielen Benefizkonzerten herausragen, das scheint uns gelungen“, ist Lions-Mitglied Rolf Schüth begeistert von der Resonanz der zahlreichen Gäste.

Seit vierzig Jahren unterstützt das Lions-Hilfswerk mit seinen „Activities“ Institutionen in der Hellwegstadt. Seit 1972 richtet der Club zusammen mit der Caritas jährlich den Seniorennachmittag aus, der Kulturfrühling ermöglicht finanzielle Hilfen für die Hospizarbeit. Die Spendensammlung im mittlerweile dritten Benefizkonzert richtet sich speziell an die Gertrudisschule, die Grundschule Günnigfeld und die Regenbogenschule, mit denen die Lions zum Teil schon seit zehn Jahren zusammenarbeiten.

Diese Grundschulen erteilen lernschwachen Kindern, teilweise mit Migrationshintergrund, einen kostenlosen und freiwilligen Zusatzunterricht. Damit sollen diese Erstklässler ein entsprechendes Niveau erreichen, um am regulären Unterricht teilnehmen zu können. Da die Förderprogramme vom Land nicht bezuschusst werden und der Etat der Schulen sowieso nicht viel hergibt, nehmen sich die Lions des Problems an. Zwischen 10 000 und 15 000 Euro konnten sie den Grundschulen bisher pro Jahr zur Verfügung stellen. „Die Schulleiterinnen sagen uns, dass es ohne unsere Hilfe nicht ginge. Wir sind gerne ein verlässlicher Partner, um Kindern eine solche Chance zu ermöglichen“, begründet der gelernte Bankkaufmann Schüth das Engagement des Clubs.

Bleibt zu hoffen, dass die Begeisterung der Besucher auch zu einem begeisternd prall gefüllten Spendensäckel geführt hat.

Durch viel Engagement und Kreativität konnten die Mitgliedes Lions-Hilfswerks in der Hellwegstadt in 40 Jahren rund 500 000 Euro an Spendengeldern sammeln. Zu den regelmäßigen Aktivitäten zählen beispielsweise die amerikanische Tombola, Trödelmärkte, Galaabende, ein Reibeplätzchenverkauf im Rahmen des Thorpe-Marktes sowie ein Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt. Das Weihnachtskonzert und der Kulturfrühling runden den Veranstaltungsreigen ab.