Wattenscheid. .
Nicht nur Streusalz und Schneeschieber sind in der Hellwegstadt restlos ausverkauft. Auch die Schneeketten für Schuhe, die Rolf Schürmann in seinem Geschäft für Laufzubehör „WAT läuft?“ anbietet, gehen zur Neige.
„Zurzeit sind sie nur noch in großen Größen da“, bedauert der Kaufmann. Und Nachschub gibt’s nicht vor Mitte kommender Woche.
Der Grund: Lieferschwierigkeiten des Herstellers. Der hatte wohl, ähnlich wie auch Rolf Schürmann selbst, nicht mit einem solchen Run auf die Anti-Rutsch-Konstruktion gerechnet. „Ich hatte mal vorsichtig jeweils zwanzig Stück von jeder Größe bestellt“, berichtet der Geschäftsmann. Die habe er nach Einbruch des Winters innerhalb einer Woche fast alle verkauft – und zwar beileibe nicht nur an Jogger und Walker, die sich naturgemäß auf ungeräumten Feld- oder Waldwegen tummeln.
„Unter den Käufern waren auch ältere Menschen, die nicht mehr so sicher auf den Beinen sind“, erzählt Schürmann. „Oder Menschen, die morgens mit dem Hund raus müssen, der immer so zieht – oder einfach auf dem Weg zum Bäcker nicht ins Rutschen kommen wollen.“ Mittlerweile habe er bereits mehr als zwölf Vorbestellungen für alle Größen. „Größe S – das entspricht 38 bis 40 ist leider zurzeit ausverkauft“, bedauert Schürmann. „Vermutlich weil Frauen vorsichtiger sind.“
Was Rolf Schürmann an dem Boom bei den Schneeketten besonders wundert: „Die Dinger sind mit über dreißig Euro ja nicht gerade billig.“ Aber offenbar wirksam: Der passionierte Läufer, der auch bei diesem Wetter morgens vor der Arbeit eine Runde laufen geht, hat die Schneeketten selbst immer im Auto. „Aber ich nutze sie nur, wenn ich im Weitmarer Holz laufen gehe, nicht hier im Ort.“
Denn in Geschäften, warnt Rolf Schürmann, könnten die Schneeketten richtig gefährlich werden: „Da kann man ganz schön ins Schlittern kommen.“ Deshalb gibt es Nutzern den Tipp: Immer nur draußen vor der Haustür anlegen und dort auch wieder abmontieren. „Dafür sind sie auch kinderleicht anzulegen.“