Wattenscheid. .
Als „krassen Ermessensmissbrauch des Bochumer Bauamtes“ bezeichnet der Verein „Pro Grün“ den Bau der Reithalle am Höntroper Südpark.
Dadurch werde das Ostende des Parks seiner Erholungsfunktion für die Allgemeinheit weitgehend beraubt, heißt es in einer Pressemitteilung des gemeinnützigen Grünflächenvereins.
Jetzt drohe der grünen Lunge Wattenscheids neue Gefahr, warnt „Pro Grün“: Das Grünflächenamt wolle den am Westrand des Parks gelegenen Reiterhof Rüsing mit dem Reitstall des Ländlichen Reit- und Fahrvereins am Ostrand durch den Neubau von Reitwegen vernetzen. Die Pläne, so der gemeinnützige Grünflächenverein, würden sich bereits im Stadium der Ausschreibung befinden.
Der Stellvertretende „Pro-Grün“-Vorsitzende Horst Ley kritisiert: „Unter Ausschluss der Öffentlichkeit will die Stadt Bochum wieder einmal vollendete Tatsachen schaffen. Reitwege im Südpark sind eine schwerwiegende Minderung der Erholungsfunktion für die Gesamtbevölkerung. Hier wird zugunsten der kleinen Anzahl von Freizeitreitern ein Aufwand betrieben, der in keinem vernünftigen Verhältnis steht zu der Masse der Normalmenschen.“
Wer als Spaziergänger in Zukunft ständig Reitern begegnen müsse, werde im Südpark letzten Endes nicht mehr Entspannung und Erholung finden, sondern das Grüngebiet gestresst verlassen.
„Kleine städtische Naturräume wie der Südpark sind für das Hobbyreiten ungeeignet“, erklärt Horst Ley und fordert: „Den Reitern ist zuzumuten, in die offene Landschaft auszuweichen.“ „Pro Grün“ fordere vom Rat der Stadt Bochum als Herr der Verwaltung die sofortige Einstellung der Reitwegeplanung im Südpark. Horst Ley betont: „Jede weitere Beeinträchtigung der Erholungsfunktion dieser grünen Oase Wattenscheids ist ein Vergehen gegen die Volksgesundheit.“
Von der Stadt Bochum war bis zum Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu den Reitwege-Plänen im Südpark zu erhalten.