Es führt kein Weg daran vorbei, dass Bochum eisern sparen, den Gürtel mächtig enger schnallen muss. Selbst wenn alle Maßnahmen der „Tränenliste“ umgesetzt würden, hätte die Stadt 2015 immer noch ein Haushaltsdefizit von knapp 30 Millionen Euro. Das ist niederschmetternd.
Was die Bezirksvertretung trotz des immensen Sparzwangs zu Recht kritisiert, sind das von der Verwaltung angewandte Rasenmäherprinzip und mangelndes Fingerspitzengefühl. Ein Beispiel ist die Absicht, die Brunnen in der City und die Wasserspiele im Stadtgarten ab 2013 versiegen zu lassen. Jährliches Einsparvolumen: 2000 Euro. Ergebnis: Kleiner Toto, große Wirkung auf die urbane Qualität. Solche „Verrücktheiten“ ließen sich beliebig fortsetzen.
Gleichwohl wird auch die Bezirksvertretung von der seitens der UWG oft postulierten „Unverzichtbarkeit“ abrücken müssen. So stellt sich beispielsweise die Frage, ob ihre närrische Sitzung noch zeitgemäß ist. Die kostet Geld, und den Bürger sucht man dort vergeblich. Der stürmt nämlich an Altweiberfastnacht das Rathaus und zahlt dafür einen Obolus. Das rechnet sich! Ferdi Dick