Wattenscheid. .

„WAT läuft?“ heißt es seit Anfang Oktober im „Laufladen“ an der Hüller Straße 1a – und Inhaber Rolf Schürmann kann auf die Frage „Wie läuft’s denn so?“ schon mit „bisher sehr gut, sogar ohne Werbung“ antworten.

Der 41-jährige Wattenscheider ist selbst auf vielen Laufstrecken in ganz Europa unterwegs und hat, nachdem er als einer von 70 Steilmann-Mitarbeitern nach 24 Berufsjahren die betriebsbedingte Kündigung erhalten hatte, den Weg in die Selbstständigkeit gewagt. „Es ist schön, die große Leidenschaft zum Beruf zu machen – auch wenn es gezwungenermaßen war“, sagt der gelernte Industriekaufmann.

Laufbekleidung, Laufschuhe und Laufzubehör bietet Rolf Schürmann in seinem Geschäft an: Thermohüllen für Trinkflaschen, Rucksäcke für Etappenläufer, Stirnlampen, Gamaschen als Geröllschutz und sogar Schneeketten für Laufschuhe.

„In Sachen Schuhe betrachte ich mich so ein bisschen als asphaltfreie Zone“, sagt er und zeigt ein Paar Schuhe für den „Off-Road“-Bereich. „Damit kann man auch mal durch Pfützen laufen oder über matschige Waldwege.“ Seine ersten Kunden, die sich ein solches Paar zugelegt hätten, seien aber gar keine Läufer gewesen: „Sie wollten einfach an der Nordsee Strandspaziergänge machen.“ Kein Problem mit den wasserdichten Schuhen.

Rolf Schürmann selbst ist „schon etwas extremer“ unterwegs: „Marathonveranstaltungen haben keinen Reiz mehr für mich“, sagt der passionierte Läufer, den es eher auf 24-Stunden-, Nacht- oder Geländeläufe zieht. „Zum Beispiel ins schöne Sauerland, wo’s etwas holterdiepolter geht“, sagt er. „Halt alles, was eher abenteuerlich ist.“ Dafür trainiert er täglich: „Ich renne jeden Morgen so um halb sieben los – zurzeit schon mit Stirnlampe, weil’s ja noch dunkel ist.“

So hat der Wattenscheider die meisten Produkte, die er verkauft, am eigenen Leib oder Fuß erprobt: „Ich kann zu jedem Laufschuh eine kleine Geschichte erzählen.“ Auf den Namen „WAT läuft“ ist übrigens Rolf Schürmanns Mutter gekommen. „Ich fand das erst blöd“, gibt er zu, „aber eine Umfrage im Bekanntenkreis – auch bei Leuten aus dem Rheinland und anderen Bundesländern – hat dann ergeben, dass alle was mit dem Name anfangen können.“