Für sein herausragendes Engagement bei der Umgestaltung seines Spielplatzes hat der Kleingärtnerverein „Fröhliche Morgensonne“ den Sonderpreis 2010 des Stadtverbands der Kleingärtner erhalten.
Die Überraschung war gelungen: Dass „sein“ Kleingärtnerverein „Fröhliche Morgensonne“ beim Anlagen-Wettbewerb 2010 einen Sonderpreis einheimsen würde, hätte Werner Loges sich nicht träumen lassen. „Wir hatten letztes Jahr einen dritten Platz gemacht, da habe ich gedacht: Okay, das wird’s dieses Jahr auch wieder sein“, erzählt der Vereinsvorsitzende.
Falsch gedacht: Der Stadtverband der Kleingärtner war der Meinung, dass der Verein „Fröhliche Morgensonne“ einen Sonderpreis für die Errichtung seines Spielplatzes verdient hatte. Den hatten die Kinder im Juli 2009 in Besitz nehmen – und sich ein gutes Jahr später über weitere neue Spielgeräte freuen können.
„Unser alter Spielplatz musste 2007 zurückgebaut werden, weil er total marode war“, erzählt Werner Loges. Ursprünglich habe der Kleingärtnerverein den Platz einebnen und zu einer Festwiese umbauen wollen: „Damals gab es hier so gut wie keine Kinder.“ Doch einige Mitglieder hatten für den Platz gekämpft – weil nach langer Zeit, in der ein Kleingarten nicht „in“ war, doch wieder vermehrt junge Familien nach einer Parzelle fragten.
In zwei Bauabschnitten haben die Kleingärtner der „Fröhlichen Morgensonne“ den Platz schließlich realisiert – mit Unterstützung des Stadtverbandes. Insgesamt 25 000 Euro flossen in die Umgestaltung des Platzes. „Einen erheblichen Teil davon hat der Verein selbst getragen“, betont Werner Loges. So seien die Erlöse aus Frühlings- und Sommerfest in den Platz geflossen, Spender und Sponsoren seien aktiviert worden, „und pro Mitglied haben wir noch eine Umlage gemacht, um die Finanzierung sichern zu können“.
Und natürlich haben die Kleingärtner auch selbst Hand angelegt: „Einige hundert Arbeitsstunden sind da schon zusammen gekommen“, sagt der Vereinsvorsitzende. So haben die Vereinsmitglieder beispielsweise 24 Kubikmeter Sand mit Schaufel und Schubkarre unter dem neu errichteten Klettergerüst verteilt.
Für die große Spielwiese haben sie darüber hinaus etliche Büsche gerodet. „Dadurch hat der Platz fast die doppelte Dimension bekommen“, freut sich Werner Loges. Der Einsatz hat sich – nicht nur wegen der Auszeichnung – gelohnt. „Im Sommer kommen viele Familien mit dem Fahrrad, bringen Decke und Picknickkorb mit und bleiben den ganzen Tag“,weiß Loges. Schließlich sei der Spielplatz öffentlich zugänglich.
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Und auch im Kleingärtnerverein selbst ist derzeit ein Umschwenken festzustellen. „Wir haben wieder einige Kinder in der Anlage – und demnächst die erste Nikolausfeier seit zwanzig Jahren“, freut sich der Vorsitzende über einen Generationenwechsel. „Als ich vor fünfundzwanzig Jahren hier angefangen habe, war ich der Jüngste“, sagt er. Heute ist Werner Loges 50 – und der Kleingärtner-Nachwuchs hat dafür gesorgt, dass wieder ein gutes Dutzend Kinder durch die Anlage toben.