Wattenscheid. .
Die Schließung der Grundschule in Leithe ist erst mal vom Tisch. Wenige Stunden vor der Gründungsversammlung des „Bündnis für Leithe“ ließ die Schulverwaltung konkretisierte Vorschläge zu ihrem „Denkmodell“ vom Mai Jahres übermitteln.
, in dem es geheißen hatte, den Standort von der Bertram- an die Schulstraße verlegen zu wollen. Das hatte im Ortsteil für viel Unruhe gesorgt.
Die äußerte sich trotz der neuen Nachrichtenlage vehement in der Gründungsversammlung zum „Bündnis in Leithe“, zu der sich am Mittwochabend knapp 200 Anwohner im Pfarrsaal der Gemeinde St. Johannes getroffen hatten. Denen ging es auch, aber nicht nur um die Schule. Betont wurde auch der Verlust der katholischen Seelsorgerstelle. Dr. Gudrun Altgassen, eine der Initiatoren für das Bündnis, führte die drohende Verwaisung des Ortsteils vor Augen „wenn das Herzstück fehlt. Die Schule an der Bertramstraße ist vertraut, heimelig und Heimat, Zentrum, Leben, Gewohnheit und Lebensunterhalt, zum Beispiel für die Geschäftsleute“. Sie verhehlte nicht, dass die offizielle Stellungnahme der Schulpflegschaft, aus der dieses Zitat stammt, nicht unbedingt der Meinung aller Elternvertretern entspricht, „es ist ein Konsens mit denjenigen, die zur Schulstraße wollen“.
Dort soll nach den neuen Strukturüberlegungen (gültig bis 2015) aus dem Rathaus der „Nebenstandort eines Grundschulverbundes mit dem Hauptstandort Leithe“ entstehen. Die Swidbertschule an der Elisabethstraße wird auslaufend schließen und in diesen Verbund einfließen.
Elternmeinung und Verwaltungsvorschlag sollen dem Ausschuss für Bildung- und Wissenschaften am nächsten Dienstag vorgelegt, von ihm jedoch noch nicht inhaltlich beraten werden. Das soll erst zum Jahresende geschehen.
Fakt bleibt: Das Schulgebäude an der Bertramstraße hat großen Sanierungsbedarf. Auch an sanitären Anlagen mangelt es. Nach Auskunft von Ulrich Wicking, Leiter des Schulverwaltungsamtes, macht die dafür kalkulierte Summe etwa 500 000 Euro aus, wie er der WAZ gestern auf Nachfrage sagte. Darin seien weder Kosten für eventuelle Altlasten noch Brandschutzmaßnahmen enthalten.
Räumlich, so stellt die Schulpflegschaft fest, gebe es durchaus noch Kapazitäten: im nicht komplett ausgebauten Dachgeschoss oder durch die demnächst freie Hausmeisterwohnung. „Wir sind uns sicher, dass die Bertramstraße nach angemessener Anpassung ein Potenzial für einen zukunftsorientierten Schulstandort in einem sozial gut funktionierenden, lebendigen Vorort darstellen könnte und bitten deshalb um Unterstützung unseres Votums“, heißt es im Positionspapier der Eltern.
Das wollen die Bündnis-Interessierten auf keinen Fall verweigern. „Es ist was machbar, wenn alle mit anpacken“, so ein Statement aus der Runde. Andere Teilnehmer verwiesen auf die intakten Sozialstrukturen unter- und miteinander. „Rot-Weiß Leithe betreut über 200 Jugendliche, das ist gelebte Integration!“
Was soll das Bündnis erreichen? „Den Schulstandort sichern, Gefahren des Ausblutens abwehren, damit die Lebendigkeit bleibt, den Lebensraum sichern“, hießen die nach knapp zweistündiger Diskussion ermittelten Kernsätze. Konkreter soll es werden, wenn sich in naher Zukunft die Vorstände von Vereinen, Gemeinden und Institutionen an einen Tisch gesetzt haben.
Den ersten Rückhalt hat das Bündnis schon: durch 128 Unterschriften auf der Teilnehmerliste. Weitere Kontakte wurden gleich notiert.