Wattenscheid. .

Sogar aus Gummersbach, Siegburg und Münster sind die Teilnehmer zum 20. Käfertreffen angereist. Auch die Freunde des 2CV waren willkommen. Die Besucher mussten allerdings durch die Autobahnsperrung Umwege in Kauf nehmen.

Sie haben, das geben die Käferfreunde offen zu, gebangt vor ihrem Treffen zum runden Geburtstag: Würden sich zum 20. ähnlich viele Freunde des luftgekühlten Oldies einfinden wie in den Vorjahren?

Es war einiges, was dagegen sprach. „Die Autobahnsperrung gerade auf unserem Teilstück, das letzte Ferienwochenende in NRW und das bescheidene Wetter“, zählt Arne Pannier auf, der am „Hintereingang“ des Fegro-Parkplatzes den Eintritt kassiert und die ankommenden Fahrzeuge kanalisiert. VW-Käfer und andere Oldtimer dürfen, klar, in den überdachten Bereich. „Newtimer“ müssen draußen bleiben und mit einem Regen-Parkplatz vorlieb nehmen.

Handgemalte Schilder wiesen den Weg

„Wir hatten die schlimmsten Befürchtungen“, bekennt Pannier. „Es ging ja auch um die Frage, wie die Käfer ohne Umweltplakette, die wegen der Sperrung nicht über die Autobahn anreisen können, überhaupt hierhin kommen.“ Doch da haben die Käferfreunde gut vorgesorgt: Handgemalte Schilder, teilweise in nicht zu übersehenden Neonfarben weisen ab dem Kreisverkehr an der Hansastraße den Weg durchs Gewerbegebiet zum Fegro-Parkplatz. Und die Polizei, sagt Pannier, habe signalisiert, dass Fahrzeuge auf einer ausgeschilderten Umleitung keine Plakette benötigten.

Und so hat doch eine beachtliche Zahl der luftgekühlten Oldies den Weg unter die Überdachung gefunden: Lücken in den Reihen der Käfer und Bullis tun sich keine auf. Arne Pannier jedenfalls ist „total happy“: „Ich hatte schon gedacht, wir müssen unsere Erbsensuppe allein essen und haben Kuchen bis Weihnachten.“ Sicher, einige seien wegen des Staus auch „total entnervt“ angekommen: „Aber die sitzen jetzt schon wieder ganz entspannt bei Kaffee und Kuchen.“

„Der Stau kostet uns Leute“

Weniger happy ist Hermann Hülder. „Der Stau kostet uns Leute“, schimpft er. „Früher hatten wir zweihundertsiebzig, dreihundert Autos hier – das sind heute deutlich weniger.“ Immerhin: Sogar aus Gummersbach, Siegburg und Münster sind Käferfreunde angereist. Und auch die einstigen Erzrivalen, die Freunde des 2CV, sind vertreten. „Wir hatten den Enten-Stammtisch eingeladen – und die haben sogar unter sich den schönsten Käfer gewählt“, sagt Hülder. Welcher das ist, das wird noch nicht verraten.

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Was charakterisiert denn nun den typischen Käfer-Liebhaber? Da muss Hülder nicht lange überlegen. „Er steht zu seinem Käfer, der von PS-Zahl und Modernität nicht mithalten kann, aber zur Familie gehört.“ Täglich gefahren würden heute die wenigsten Luftgekühlten, „weil der Käfer etwas Kostbares geworden ist“. Früher sei der VW ein billiges Studentenauto gewesen, „aber das ist lange her“. Unterscheiden sich denn Käfer- und Entenfahrer? „Hm, Liebhaber alter Autos sind beide“, überlegt Hülder, „aber vielleicht sind Entenfahrer eher frankophil.“ Der Händler am Nebentisch mischt sich ein: „Also, auf den Ruhrpott bezogen ist der Käferfahrer der typische Ruhri.“