Wattenscheid. .
Auf dem grün schimmernden Wasser schwimmen Enten, vorn sprudelt ein Springbrunnen, am Ufer ranken Brombeeren, wächst Holunder, schnattern Gänse.
Nur noch verwitterte Startblöcke und die Form der zwei Teiche hinterm Hotel-Restaurant Beckmannshof erinnern daran, dass dort einmal ein öffentliches Schwimmbad war.
„Von 1927 bis 1965 war hier ein Freibad“, weiß Pächter Jörg Mucha (43), „aber heute schwimmen hier nur noch Enten und Fische.“
Keine Frage, dass die beliebtesten Plätze auf der Terrasse des Hotel-Restaurants jene direkt am Wasser sind: Dort hat man den schönsten Blick auf die Wasserflächen vor den hohen, alten Bäumen – und auf die Steinfiguren, die am jenseitigen „Ufer“ im Grün stehen. „Die stammen noch von unserem Vorgänger“, weiß Jörg Mucha, und seine Frau Astrid (41) ergänzt: „Unsere Vermieterin hatte angeregt, die ganz zu entfernen, aber wir haben sie einfach von der Terrasse nach da hinten versetzt.“
Still ist es hier hinterm Beckmannshof, obwohl Berliner Straße und A 40 nicht weit weg sind. „Es ist eine herrliche Ruhe“, sagt Astrid Mucha. „Wir haben die Autobahn zwar in der Nähe, aber die Bäume sind ein guter Lärmschutz.“ Das Pächter-Ehepaar wohnt selbst im Beckmannshof und genießt nach Feierabend gern die Idylle hinterm Haus. „Da kommt man sich vor, als ob man auf dem Land wohnt“, schwärmt Astrid Mucha. „Vor allem, wenn die Igel über die Terrasse wandern und nach Brotkrumen suchen, die von den Tischen gefallen sind. Das ist richtig niedlich.“
Für neue Gäste sei es jedes Mal ein Aha-Erlebnis, wenn sie die Terrasse hinter dem Restaurant zum ersten Mal betreten. „So geht’s auch den Hotelgästen, vor allem, wenn sie im Dunkeln anreisen und die Gänse schnattern hören“, sagt die Pächterin. „Und wenn sie dann morgens das viele Grün und die Tiere sehen . . .“
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Auf dem Nachbargrundstück gibt es außer Gänsen auch Hühner und Volieren mit Vögeln. „Und auf der Wiese um die Ecke gibt’s sogar Heidschnucken“, sagt Jörg Mucha. Allerdings: Für seinen Kochtopf sind die Tiere allesamt nicht bestimmt. Dafür nutzt Jörg Mucha aber gern den Holunder, der am Rande der Teiche wächst.
„Holunderblütensirup oder Holunder-Sorbet hatten wir schon auf der Karte“, sagt seine Frau.
Idyllisch ist es nicht nur hinterm Hotel-Restaurant, sondern auch ringsum: Hohe, alte Platanen spenden Schatten, und schräg gegenüber liegt die Brunnenwiese, ein Wasserschutzgebiet. „Da kommen das Sankt Martin-Wasser und die Hellweg-Quelle her“, weiß Jörg Mucha.
Vorm Haus verläuft nicht nur ein Fußweg zur Propst-Hellmich-Promenade, auch ein Teilstück des Industriekultur-Radwegs führt hier entlang. Und so kommen auch etliche Radfahrer dazu, die Oase hinterm Beckmannshof zu genießen.