Wattenscheid. .
Stellen Sie sich vor, ihr rechter Fuß ist Berlin und ihr linker Arm rot, doch stehen bleiben müssen Sie bei Blau.
Was völlig gagga klingt, ist beabsichtigte Suggestion und der erste Schritt zur „Life Kinetik“, einem Koordinationstraining, das das DRK-Bildungswerk ab Ende August anbietet.
Kursleiterin ist Anna-Maria van den Meulenhof (62). Und die stellvertretende Vorsitzende des Stadtsportbundes schwört auf „Life Kinetik“. Sie erläutert: „Dabei wird die Verknüpfung von Merkfähigkeit und Bewegung durch einfache Übungen gefördert. Dadurch werden Berufstätige stressresistenter, Senioren aufnahmefähiger und geschickter im Umgang mit unvorhergesehenen Situationen.“ Nun ja – auch Jürgen Klinsmann ließ als Nationalcoach seine Kicker „Life Kinetik“ trainieren – und am Ende der Weltmeisterschaft in Deutschland war dann ein Sommermärchen wahr geworden.
Nicht gerade märchenhaft sind die Zeiten für das Koordinationstraining, mit dem das Rote Kreuz explizit auch gestresste Berufstätige ansprechen will: ab dem 30. August mindestens acht Einheiten, jeweils montags im Saal der Begegnungsstätte an der Sommerdellenstraße 26, von 14 bis 15 Uhr. Dem Hinweis, dass die meisten Arbeitnehmer dann noch an der Schüppe sind, hält Maria van den Meulenhof entgegen: „Es gibt ja auch Freiberufler, die sich die Zeit einteilen können.“ Recht hat sie, und wer keine Zeit für „Life Kinetik“ hat, der kann sich ja im „Rope Skipping“ (Seilchenspringen) üben. Dafür muss man sich nur den richtigen Strick nehmen.
Wer Interesse hat, bei „Life Kinetik“ mitzumachen, sollte bequeme Kleidung und flache Schuhe tragen.
Die Requisiten wie Tücher, Bälle und Hanteln werden vom Veranstalter gestellt. Auch „Bohnensäckchen“ bringt die Kursleiterin ins Spiel, um ihre Schützlinge nach und nach ins seelische und körperliche Gleichgewicht zu bringen. Dass diese Säckchen mit Erbsen, Linsen oder Granulat gefüllt sind, sollte die grauen Zellen nicht allzu sehr strapazieren – auch Lachen ist schließlich gesund!
Innere Blockaden zu lösen und die Lebensenergie zu stärken ist das Ziel des Qi-Gong-Kurses, den der DRK-Kreisverband anbietet. „Qi“ heißt unter anderem Atem oder Energie und „Gong“ Arbeit, Sachkenntnis oder eine gute Leistung. „Qi Gong“ bedeutet nach der Lehre von Christopher Yim „Atem-Arbeit“. „Alles was der Mensch macht und tut, alles was er sieht, hört, denkt, sagt oder fühlt, alles was er erfährt und erlebt, benötigt Qi. Jeder Mensch wird mit einer bestimmten Menge Qi geboren. Qi kann nicht vermehrt , aber doch verlängert werden“, erklärt Christopher Yim, Entwickler der Lehre des „Qi Gong Wu Fang Chuan“.
Diese „Atem-Arbeit durch den Weg der fünf Himmelsrichtungen“ soll einen aktiven Prozess der Selbstheilung darstellen und wird zusammen mit Übungen aus der klassischen Rückenschule trainiert. Diese dienen der Vorbeugung und Behebung von Rückenbeschwerden.
Abgerundet wird das Programm durch Dehnübungen zur Erhaltung der Gelenkigkeit und Geschmeidigkeit des Körpers.
Kursleiter Christopher Yim, der auch als Referent des Landes-Sport-Bundes tätig ist, hat sein System der asiatischen Körpererziehung in den letzten Jahren weiterentwickelt und kreierte außerdem verschiedene anerkannte Gesundheitsprogramme.