Wattenscheid. .
Er soll den Verkehrsfluss verbessern, sorgt bei den Autofahrern aber eher für Verunsicherung und falsches Verhalten. Das wiederum kostet Geld und bringt Punkte.
Die Rede ist vom „Grünpfeil“, dessen zweites Exemplar jetzt stadteinwärts an der Bochumer-, Ecke Hansastraße zu finden ist. „Wahrscheinlich noch bis Ende des Jahres“, schätzt Udo Lotte, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter der Wattenscheider Wache.
Seine Kollegen Rolf Greulich und Detlev Krukowski hat die dort häufig auftretende Missachtung der Vorschriften auf den Plan gerufen. „Der Grünpfeil erlaubt das Abbiegen nach rechts, auch wenn die Ampel rot zeigt“, erläutert Greulich. „Aber der Fahrer muss zuvor an der Haltelinie stoppen. Denn der Pfeil hat auch eine Schutzwirkung für die Passanten, die den Fußgängerüberweg benutzen.“ Die Konsequenz fürs Nicht-Anhalten: 75 Euro plus Verwaltungsgebühr und drei Sünder-Punkte in Flensburg.
Obwohl ein Hinweis unter dem grünen Pfeil auf schwarzem Grund auf die Regel hinweist, geht das an der Bochumer Straße oft unter. Das wiederum wundert Udo Lotte nicht, „weil hier etliche Schilder und Firmenhinweise stehen“. Mehr als drei Verkehrsschilder könne das Auge zeitgleich aber nicht wahrnehmen, weiß er aus der Rechtsprechung. Wer rechts blinkt, aber nicht fährt, bekommt die hupende Aufforderung seines Hintermanns.
Schon viel länger als an der Bochumer Straße ist der „Grünpfeil“ an der Einmündung der Propst-Hellmich-Promenade auf die Berliner Straße präsent: seit 2003. Was aber nicht wesentlich zum Wissen der Verkehrsteilnehmer beigetragen hat. Auch dort geht’s oft falsch zu, hat Oberkommissar Krukowski am Montagvormittag erfahren und einen Übeltäter gestoppt. Der Mann habe diskutieren wollen, „und berief sich auf seine 23-jährige Tätigkeit als Berufskraftfahrer“. Gebürtig war er aus den sogenannten neuen Ländern, „genau da kennt man den Pfeil schon viel länger. Der stammt nämlich aus der früheren DDR“.