Wattenscheid. .

Mit einer ökumenischen Andacht wollen die „Freunde des Wellenbades“ in der Südfeldmark am Samstag vor Pfingsten, 22. Mai, die Saison segensreich eröffnen.

Nichtchristliche Badbesucher haben aber nichts zu fürchten. „Wir werden die Becken nicht mit Weihwasser füllen“, verspricht Pastor Klaus Reiermann, der mit seinem evangelischen Amtsbruder Frank Dressler die Zeremonie vollziehen wird.

Ist denn auch ein ökumenischer Sprung ins kühle Nass geplant? Der 58-jährige Seelsorger ist nicht auf den Mund gefallen und antwortet mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Na klar, und wir haben uns auch schon auf den Dress geeinigt. Er unten ohne, ich oben ohne.“ Aber dann wird Reiermann wieder ernst und erklärt: „Wir haben uns zu der Aktion bereit erklärt, weil wir als Kirchen dorthin gehen wollen, wo die Menschen sind. Und dieses Bad ist bekanntlich ein Besuchermagnet.“ Stimmt: Im vergangenen Jahr pilgerten mehr als 75 000 Menschen zur Märkischen Straße.

) Badleiter Michael Rump (l.) und Jörg Wolter, Stadt Bochum, schauen sich Scäden an einer Dehnungsfuge an. Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool
) Badleiter Michael Rump (l.) und Jörg Wolter, Stadt Bochum, schauen sich Scäden an einer Dehnungsfuge an. Foto: Gero Helm / WAZ FotoPool © Gero Helm / WAZ FotoPool

Knapp ein Jahr nach ihrer Gründung hat die bürgerschaftliche Bewegung der Wellenbad-Freunde Kreise gezogen. „Wir zählen inzwischen mehr als vierzig Mitglieder“, freut sich Werner Pollmann (73), der die Welle ehrenamtlichen Engagements initiiert hatte. Dem Sog, der rund 30 Jahre alten Sport- und Freizeitanlage mehr Pepp und Attraktivität zu geben, konnte sich auch Malermeister Harald Retzlaff (48) nicht entziehen. Er verpasste dem Schwimmerbecken einen neuen Anstrich; die technischen Betriebe der Stadt mussten ihm und seinen Leuten lediglich die dafür benötigte blaue Spezialfarbe an die Hand geben.

Retzlaff, der sein Investment mit einer vierstelligen Summe beziffert, sagt: „Ich schwimme regelmäßig, wohne in diesem Viertel und fühle mich deswegen in diesem Bad irgendwie zu Hause. Es ist immer ein Stück Urlaub, den ich hier verbringe. Daher ist mir die Pflege und sachgerechte Instandhaltung der Anlage wichtig.“

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Badleiter Michael Rump ist dankbar für die tatkräftige Unterstützung durch die Freunde des Wellenbades. „Wegen des Haushaltssicherungskonzeptes kann die Stadt hier leider nur noch ihren Verkehrssicherungspflichten nachkommen. Dabei wäre einiges zu tun. Nach der Demontage einiger betagter Spielgeräte fehlen neue, vor allen Dingen für unsere ganz jungen Badbesucher, durch einen Großteil der Fenster zieht’s wie Hechtsuppe, es gibt Schäden an der Fassade und das Dach unseres Aufsichtshäuschens ist undicht“, listet Rump eine Reihe Mängel auf.

Werner Pollmann macht sich derweil fleißig Notizen. „Ich habe bereits zehn Wattenscheider Unternehmen angeschrieben und um ihre Unterstützung gebeten“, berichtet der rüstige Rentner. „Gesponsert ist bereits der nächste Flutlichtabend, den wir Mitte Juni veranstalten wollen.“