Wattenscheid. .

Seit neun Monaten tourt WAZ-Mitarbeiterin Helena Gußen durch Australien und Neuseeland. In ihrem aktuellen Reisebericht tanzt sie mit dem Maori-Stamm.

Wir sind den ganzen Tag von Wellington im Süden bis Auckland im Norden gefahren. Da haben wir im Prinzip nur übernachtet. Am nächsten Morgen ging es nach Hahei Beach, wo wir am frühen Nachmittag angekommen sind. Erstes Ziel: Cathedral Cave, eine Höhle, die das Meer in die Klippen gefressen hat. Am Abend waren wir dann am Hot Water Beach, wo es direkt unter dem Sand heiße Strömungen gibt. Das war schon irre! Normalerweise muss man sich da Gruben bauen, in die man sich legen kann und im warmen Wasser entspannen kann, aber seit dem Seebeben sind die Gezeiten dort wohl nicht mehr ganz normal. Deswegen kamen, als eigentlich Ebbe sein sollte, immer noch große Wellen. Aber wir konnten zumindest unsere Füße eingraben. Teils war das Wasser aber so heiß, dass man direkt wieder hochgesprungen ist.

Helena Gußen aus Wattenscheid.
Helena Gußen aus Wattenscheid.

Dann ging es zu den Waitomo Caves. In der Höhle wurden wohl auch Szenen für Planet Earth gedreht. Wir waren erst in einer Höhle, durch die ein Fluss geflossen ist und deswegen der ideale Lebensraum für Glühwürmchen war. Dann sind wir noch durch eine andere Höhle gegangen, wo ein 22000 Jahre altes Skelett eines inzwischen ausgestorbenen Vogels zu sehen ist.

Weiter ging es nach Maketu, wo wir bei einer Maorifamilie übernachtet haben. Wenn man davon absieht, dass der Stammeschef sehr kommerziell gedacht hat, war es echt ein gelungener Abend.

Wir sind erst wie Fremde mit einem Tanz begrüßt worden, der uns einschüchtern sollte, dann kam ein Friedensangebot. Als wir dies annahmen, hat sich der Stamm in Reihe aufgestellt; wir mussten an jedem vorbei gehen, ihm Kia ora sagen und unsere Nase an deren Nase halten, also traditionell begrüßen. Danach hat uns die Familie erst mehrere Tänze vorgeführt, dann waren wir an der Reihe. Unsere Männer haben den traditionellen Kriegstanz gelernt und wir ein anderes Lied mit passendem Tanz, weil die Maorikultur streng trennt, was Männer und was Frauen machen dürfen.