Neuseeland. .

Helena Gußen (20) schreibt für die Leser der WAZ ihre Erfahrungen am anderen Ende der Welt auf. Diesmal geht’s nach Queenstown – die Abenteuerhauptstadt Neuseelands.

Vom Franz-Josef Gletscher aus sind wir nach Queenstown, die Abenteuerhauptstadt Neuseelands, wie unser Reiseführer schreibt, gekommen. Fürs Bungeejumping konnten wir uns nicht begeistern, aber auch ohne Adrenalinrausch hat uns der kleine Ort gut gefallen. Nach einem Tag ging es weiter zum Milford Sound, einem atemberaubend aussehenden Fjord.

Der Weg dahin war schon echt toll, es ging die ganze Zeit durch Berge, hat schon ein bisschen an die Fahrt in den Skiurlaub erinnert. (Überhaupt ist die Landschaft hier oft so, dass man das Gefühl hat, irgendwo in Bayern oder Österreich zu sein.) Zwischendurch kam ein etwas abenteuerlicher Tunnel, einspurig und ohne Rettungsausgänge, dafür ging er relativ steil runter. Ich bin ja sowieso kein Anhänger von langen Tunneln, aber der hatte es schon in sich… Ein paar Fotostopps und kurze Spaziergänge später sind wir am Milford Sound angekommen und mit einem Schiff durch den Fjord geschippert.

Ein Wasserfall, der nicht unten ankommt

Das war echt super, vor allem, weil wir einen der wenigen Sonnentage, die es da gibt, erwischt haben. Da soll es rund sieben Meter Niederschlag pro Jahr geben und irgendwann müssen diese Wassermassen ja mal ‘runterkommen, aber wir fanden es sehr nett, dass sie es nicht taten, als wir da waren. Besonders faszinierend fanden wir einen Wasserfall, der gar nicht unten ankam, sondern auf der halben Strecke vom Wind einfach weggeblasen wurde. Wirklich irre!

Die Nacht haben wir in einer ziemlich primitiven Hütte in einem Buschcamp verbracht, wo es so kalt war, dass man das Gefühl hatte, der nächste Halt wäre schon die Antarktis. Ganz so weit südlich sind wir am Tag darauf zwar nicht gefahren, aber immerhin war der südlichste Punkt unserer Reise, Steward Island, was südlich von der Südinsel liegt, unser Ziel. Von dort sind es nur noch schlappe 4180 Kilometer bis zum Südpol, aber immerhin 18958 Kilometer bis nach London. Die Überfahrt mit der Fähre hatte es echt in sich, vor allem, weil das Schiff im Vergleich zu den hohen Wellen eher winzig war. Aber so hatten wir ja das Wildwasserrafting direkt mit inklusive.