Wattenscheid. Der Verein „pro grün“ bezieht Stellung zur geplanten neuen Reithalle im Höntroper Südpark.
Horst Ley, zweiter Vorsitzender des Vereins, äußert Kritik: „Damit 500 Mitglieder des Ländlichen Reit- und Fahrvereins Wattenscheid auch bei schlechtem Wetter ihr Hobby Reiten ausführen können, soll die Erholungsfunktion des Südparks für 50 000 Menschen geschmälert werden. So viele genießen nämlich unmittelbar als Spaziergänger oder mittelbar durch die großräumige Luftverbesserung die Wohlfahrtswirkungen dieser grünen Lunge unserer Stadt. Jeder Quadratmeter Bodenversiegelung in dem sensiblen Bereich des Baareparkes am östlichen Ende des Südparks ist schädlich – und die geplante Halle wird immerhin 800 qm bedecken.“
Angeblich solle, so Ley weiter, nur ein einziger Baum für die neue Reithalle fallen, wofür großspurig Ersatzpflanzungen angekündigt würden. Um den ökologischen Wert einer hundertjährigen Buche zu ersetzen – und so alt seien die Bäume im Baarepark – müssten 1500 junge Gehölze auf einer Fläche von mindestens 1500 qm neu gepflanzt werden. Dazu sei der Reitverein aus Platzmangel gar nicht in der Lage.
„Pro grün“ fordert die Stadt auf, die Baugenehmigung zu versagen. „Es handelt sich nicht um ein privilegiertes Vorhaben, das zugelassen werden muss. Leider gibt es im Bochumer Bauamt eine Tendenz, den Landschaftsverbrauchern immer dann großzügig entgegenzukommen, wenn eine Nachbarklage nicht möglich oder nicht zu erwarten ist. Damit muss Schluss sein.“
An der Nordostecke des Südparks dürfe die alte Bebauung nicht durch eine neue Reithalle weiter verdichtet werden.