Wattenscheid. .
In den Sommerferien im August 1982 wurde für daheimgebliebene Kinder und deren Eltern die WAZ-Aktion „Fröhliche Ferienstadt“ ins Leben gerufen.
Das tägliche Programm sowohl sportlicher, kultureller als auch spielerischer Art versprach allen Beteiligten Spaß und Abwechslung. Fast täglich erschien in der Lokalzeitung ein bunter Terminkalender, der ein breites Interessensspektrum abdeckte. Die Kinder konnten zwischen Sport, Spiel-, Bastel- und Teestuben, Jugendfilmen, Märchenaufführungen, dem Bauspielplatz, Freibad und Ausflügen wählen.
Ein besonderer Höhepunkt war das Fahrrad-Geschicklichkeitsturnier am 6. August. Zusammen mit dem Wattenscheider ADAC-Club, dem Fahrlehrer August Burdina und der Polizei veranstaltete die „Fröhliche Ferienstadt“ eine Fahrradrallye durch die Hellwegstadt, die den Zehn- bis 15- jährigen Mädchen und Jungen viel Geschick, Balance, Koordination, Schnelligkeit und Gedächtnisarbeit abverlangte. „Eine Strecke für Könner“ bestehend aus drei Etappen, mehreren Disziplinen und Kontrollpunkten, die bei Nichtanfahren 50 Fehlpunkte einbrachte.
Mit Startnummern versehen gingen die einzelnen Teilnehmer unter Obacht von Polizeibeamten des Schutzbereiches zeitlich versetzt an den Start. Die Eröffnungsetappe mit der ersten Disziplin Langsamfahren auf der Vorstadtstraße war schon für viele ein Hindernis, da sie nicht in der Lage waren, ruhig und gleichmäßig zu fahren. Weiter ging es nach rechts ins Obertor auf die Ückendorfer Straße in Richtung des Parkplatzes am Lohrheidestadion, wo die Kinder eine Slalomfahrt bewältigen mussten.
Danach ging es entlang der Lohrheidestraße gen Leithe zum ersten Kontrollpunkt an der evangelischen Kirche. Von dort aus ging es über die Weststraße Richtung Stadtmitte vorbei an der Propsteikirche auf die Papenburg, Propst-Hellmich-Promenade und rechts ab in die Saarlandstraße bis zur Sackgasse, in der ein Balanceakt gefordert war. Das Fahren von drei Achten bereitete jedoch dem Großteil der Kinder Probleme.
Anschließend zurück, rechts abbiegen auf die Bahnhofstraße, wieder nach rechts auf die Franz-Werfel-Straße und links in die Kleiststraße zum zweiten Kontrollpunkt. Von dort aus über den Bußmannsweg auf den Parkplatz des Hallenbades zur nächsten Prüfung, der Bewältigung einer Spurengasse. Die dritte und letzte Etappe führte über den Bußmannsweg geradeaus auf die Graf-Adolf-Straße und rechts auf den Parkplatz des Stadtbades, wo als letzte Prüfung drei Kreise absolviert werden mussten.
Zurück in der Fahrschule August Burdina mussten die Kinder im Schulungsraum für angehende Autofahrer nun ihr Wissen unter Beweis stellen und möglichst rasch einen Radler-Fragebogen rund um den Straßenverkehr ausfüllen.
Mit den Worten „Auch Schrott macht flott“ kommentierte Matthias Vollgrebe seinen Sieg auf dem mütterlichen Drahtesel und freute sich über den 1. Preis, einen Rundflug über Wattenscheid. Den zweiten Platz belegte Martin Gralla und gewann ein Fahrrad, der dritte Platz ging an Olaf Tusche, der einen Shell-Atlas erhielt.
Das Resümee der Polizei: Trotz der schwierigen und gefahrenvollen Strecke haben alle die geforderten Disziplinen gut gemeistert haben und großes Geschick in der Beherrschung ihres Fahrrads zeigten. Das Verhalten im Verkehrsgeschehen, besonders das Beobachten anderer Verkehrsteilnehmer, habe jedoch Defizite erkennen lassen.