Wattenscheid. .
Die geplante Verkürzung der Zivildienstzeit von neun auf sechs Monate betrifft bereits die kommende Zivi-Gruppe. Beim DRK ist nächster Einstellungstermin der 1. Juli.
Die Dienstzeitverkürzung hat nicht nur Folgen für das Rote Kreuz mit seinem breit gefächerten Aufgabenspektrum, sondern auch für die jungen Leute, die von neun Monaten ausgegangen waren. Deshalb lautet der Tenor unter ihnen, dass eine Option zur freiwilligen Verlängerung der Zivizeit auf neun oder gar zwölf Monate wichtig sei.
„Im Rahmen unserer Zukunftsplanung für Studium oder Beruf macht das Sinn, um größere Zeitlücken zu vermeiden. Dann kann jeder individuell entscheiden, wie er sich verhält“, erklären Maurice Balsmeier und Andre Reinike, beide 19 Jahre alt. Sie haben, wie die meisten DRK-Zivis, die jetzt zu einem Vorbereitungstreffen zusammenkamen, gerade ihr Abitur gemacht. Haupteinsatzgebiete sind der Mobile Soziale Dienst (u.a. Essen auf Rädern und Seniorenhilfe) sowie der Behindertenfahrdienst.
DRK-Vize Thorsten Junker erklärt, dass die geplante Zivildienstzeitverkürzung für den Verband einen Schwebezustand bedeute. „Wichtig sind auch flexible Lösungen, weil wir sicherstellen müssen, über genug Mitarbeiter für unsere Aufgabenbereiche verfügen zu können. Hilfreich im neuen Gesetz wäre deshalb, wenn die optionale Verlängerung der Zivizeit möglich wäre.“
Das DRK Wattenscheid hat 16 Zivistellen. Im Behindertenfahrdienst sei ein Ausbau von vier auf sechs Stellen geplant. Nächster Einstellungstermin, für den noch Stellen frei sind, ist der 1. Dezember.
Interessante Entwicklung: War der Zivildienst vor Jahren noch die Ausnahme, so scheint er jetzt immer mehr zur Regel zu werden. Zumindest die befragten Wattenscheider Jugendlichen, die jetzt mit dem Abitur die Schule verlassen haben, gaben an, dass in ihrem Jahrgang gut 90 Prozent den Zivildienst wählen und nur rund zehn Prozent zur Bundeswehr gehen.