Wattenscheid. Sie ackern im Akkord, um die Frostschäden auf den Straßen zu beseitigen. Dennoch bleibt die Arbeit der 80 Mitarbeiter des Technischen Betriebs der Stadt Flickwerk.
Ihre Überstundenkonten sind bis zum Bersten gefüllt, und noch immer ist kein Ende abzusehen. „Die Kollegen sind an der Grenze ihrer Belastbarkeit”, sagt Gerd Werdelmann, Leiter des Technischen Betriebs, über die 80 Mitarbeiter, die in diesem Winter erst für die Beseitigung von Schnee und Eis auf städtischen Flächen zuständig waren und jetzt, wo sich die Auswirkungen der langen Frostperiode zeigen, im Akkord Schlaglöcher auffüllen.
Heiß-Asphalt steht noch nicht zur Verfügung
Rund 20 der Kollegen sind derzeit in Wattenscheid dabei, die schlimmsten Schäden zu beseitigen. „Sie müssen dabei überwiegend Kalt-Asphalt, so genanntes Wintermischgut, verarbeiten”, informiert Werdelmann. Und der halte, je nach Verkehrsbelastung, nicht wirklich lange. „Wenn sich das Loch in einer Kurve befindet, wo ständig dicke Lkw drüberfahren, ist das in Nullkommanix wieder kaputt.”
Löcher sind bis zu 30 Zentimeter tief
Eine Alternative wäre Heiß-Asphalt – doch der steht noch nicht zur Verfügung, weil die Werke im Winter nicht produzieren. „Um ihn verwenden zu können, muss es außerdem trocken sein.” Nicht zuletzt sei „gerade jetzt die schwierige Zeit, wo der Frost aus dem Boden rausgeht und sich immer mehr Löcher auftun”. In Straßen mit Schwerlastverkehr, sagt Werdelmann, sind sie bis zu 30 Zentimeter tief, an anderen Stellen bis zu zehn Zentimeter – und gefährden vor allem Zweiradfahrer. „Deshalb kann es sein, dass wir – wie in Weitmar – auch mal ein Straßenteilstück sperren müssen.”
Teure Schäden
Gerd Werdelmann hat Zahlen parat: „Seit Anfang des Jahres haben wir 250 Tonnen Reparatur-Asphalt verbaut.” Kostenpunkt: 30 000 Euro.
Hinzu kommen 1500 Personalstunden, die mit 90 000 Euro zu Buche schlagen. Und: „Es wird noch einiges auf uns zukommen”, fürchtet er. Immerhin: „Die Haushaltsmittel, um die Löcher zu schließen, sind da.”
Gerd Werdelmann ist dennoch zuversichtlich, „dass wir die Löcher im Laufe des Frühjahrs zubekommen”. Allerdings gibt er zu: „Das ist natürlich Flickwerk – nur wenn eine stark beschädigte Straße ganz neu gemacht wird, ist das von Dauer.” Geflickt werde derzeit in erster Linie wegen der Verkehrssicherheit: „Mit Komfort hat das nichts zu tun.” Der Leiter des Technischen Betriebs bittet die Bürger um Verständnis: „Wir können bei über 900 Straßenkilometern nicht überall sein, sind aber dankbar für Hinweise auf Straßenschäden. Die Bürger können zuversichtlich sein, dass alle Löcher geschlossen werden.”