Wattenscheid. Die politische Note, die seit zehn Jahren den Orden des Bezirksbürgermeisters ziert, klingt diesmal in h-moll, wobei das „h” für hoffen steht: Damit Wattenscheid nicht in Tränen versinkt! Dabei ist das alte Wattenscheider Stadtwappen bereits zum Teil in einem Tränenmeer versunken.
„Dieses Motiv hat sich ja geradezu aufgedrängt”, sagt Verwaltungschef Jürgen Thömmes in Anspielung auf das Bochumer Haushaltssicherungskonzept, im Volksmund „Tränenliste” genannt.
Einmal im Jahr dienen Jürgen Thömmes und sein Stellvertreter, Karlheinz Kayhs, dem Bezirksbürgermeister nicht nur als Verwaltungsexperten, sondern auch als „Ordensritter”.
Last-Minute-Orden
„Meistens fällt die Entscheidung über das Motiv des Ordens erst ganz kurz vor dem Sturm aufs Rathaus”, erläutert Karlheinz Kayhs. „Deswegen gilt er bei der Bochumer Firma, die uns die Druckvorlage macht, inzwischen als ,Last-Minute-Orden'.” Und Jürgen Thömmes gesteht in närrischem Unterton: „Manchmal fühlen wir uns bei der Diskussion über unsere Vorschläge wie Don Quijote, also wie der Ritter von der traurigen Gestalt.” Und Karlheinz Kayhs bleibt im Bild der tragischen Romanfigur. „Und ich muss dann immer den Sancho Pansa machen.”
Die Stückzahl des Bezirksbürgermeister-Ordens war und ist auch weiterhin auf 111 Exemplare begrenzt. Dazu sagt Jürgen Thömmes: „Das ist ganz bewusst so gewollt. Der Orden ist eben eine Rarität.”
Dekoriert werden vom Bezirksbürgermeister in der Regel die in und für Wattenscheid engagierten Politiker, die Vorstände der Karnevalsvereine und last, but not least auch die beiden Ordensritter.