Wattenscheid. Seit 1949 erscheint die Sevinghauser Gänsereiterzeitung (SGZ) im Großformat zu einem äußerst kleinen Preis. 51 Cent muss berappen, wer erfahren will, was im Königreich am Wattenscheider Hellweg los war oder wann, wie und wo der Bär steppt.

Am Mittwochabend gingen 5000 Exemplare der SGZ in den Verkauf.

In den vergangenen zehn Jahren hatte Petra Krause in Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann Reiner und dessen Reiterkollegen Andreas Rybka die SGZ federführend betreut. Von diesem Glück trat die 45-jährige Arzthelferin nun zurück. In eigener Sache erklärt sie in der aktuellen Ausgabe: „Die Lust ist mir vergangen, und Ideen habe ich auch keine mehr – jedenfalls nicht mehr für die Zeitung.”

Stattdessen will sich Petra Krause nun der Herausgabe ihres ersten Buches widmen. „Vereinsmeier” soll es heißen und das Innenleben jener besonderen Spezies nach außen kehren. Dabei versichert die Autorin mit treuherzigem Augenaufschlag: „Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlich lebenden Personen sind nicht beabsichtigt.”

Andreas Rybka und Reiner Krause möchten die nun vakante Stelle im SGZ-Dreigestirn gerne wieder mit einer Dame besetzen. „Das hat sich bewährt, und das wollen wir fortsetzen”, sagen die beiden. Und Andreas Rybka offenbart dann einen kühnen Plan: „Wir werden wahrscheinlich ein Casting veranstalten, um aus den sicherlich zahlreichen Kandidatinnen die beste auszuwählen.” Und Reiner Krause ergänzt: „Wir brauchen jemanden, der uns antreibt.”

Club-Vorsitzender Werner Eickenberg, der sich bei Petra Krause mit einem Blumenstrauß für ihr Engagement bedankte, relativierte dann mit einem Augenzwinkern die geplante Wahl zur SGZ-Miss. „Hier bei uns darf man nicht alles ernst nehmen und vor allen Dingen nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.” Wer die aktuelle SGZ studiert, weiß, was Eickenberg meint.

In die heiße Phase des Karnevals starten die Sevinghauser Gänsereiter am kommenden Sonntag, 7. Februar. Ab 11.11 Uhr findet in der Halle am Hellweg der legendäre „Internationale Frühschoppen” mit zahlreichen Gästen aus Nah und Fern statt. Der Eintritt ist frei, das Ende offen.